Die Urteile gegen Protestierende gegen den G 8 Gipfel im Jahr 2001 in Genua sind gesprochen. Der Italienische Kassationsgerichtshof, das höchste italienische Gericht, sprach Strafen bis zu 14 Jahren Gefängnis aus. Wir sprachen mit Matthias Monroy, freier Journalist aus Berlin, der sich seit langem mit Gipfelprotesten auseinandersetzt, über die Bedeutung der Urteile, das Missverhältnis zwischen den Urteilen gegen die AktivistInnen und den Urteilen gegen die Polizeikräfte, die an den Misshandlungen in der Diaz Schule und der Bolzaneto Kaserne beteiligt waren, die alle haftfrei bleiben und wir sprachen auch über den Codice Rocco, einem Paragraph aus dem Faschismus, der für die Verurteilungen herangezogen wurde.
Im Vorfeld des Urteils wurde doch noch eine Initiative für die Angeklagten ins Leben gerufen – die Kampagne „10x100“, die Spenden sammeln und breitere Bevölkerungsschichten für das Unrecht rund um Genua 2001 sensibilisieren möchte. Ein internationaler Solidaritätsaufruf findet sich hier.
Mehr zum Thema bei RDL:
- G8 in Genua 2001 - ein angeklagter Aktivist berichtet im Vorfeld des Urteils (06.067.2012)
- Genua 2001 ist noch immer nicht vorbei - Prozesse zum G8-Gipfel vor dem Abschluss (22.06.2012)
- 10 Jahre nach dem G8: 30.000 auf der Straße in Genua (29.7.2011)
- Urteil im Genua-G8-Prozess (Diaz) (19.5.2010)
- Berufungsprozess zu Misshandlungen in der Bolzaneto-Kaserne beim G8-Gipfel in Genua (8.3.2010)