Geschichtsrevisionismus in Ungarn und die Rolle von Orbans "Chefideologin" Mária Schmidt: Blick nach Ungarn im Januar 2018

Blick nach Ungarn im Januar 2018

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Ungarn, die verfolgte Unschuld? Denkmal auf dem Budapester Freiheitsplatz
Ungarn, die verfolgte Unschuld? Denkmal auf dem Budapester Freiheitsplatz
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Photo by Szilas, Közkincs, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34148895 - veröffentlicht nach den ungarischen commons of panorama

Diese Woche fand in einer großen Budapester Synagoge eine Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Budapester Ghettos statt  - dabei wurde Protest gegen die Rede des Budapester Bürgermeisters laut, der mit keinem Wort erwähnte, durch wen das Ghetto befreit wurde: durch die Rote Armee. Die Rote Armee war es auch, die im Januar/Februar 1943 die 2. Ungarischen Armee am Don schlug. 75 Jahre danach laufen in Ungarn gerade Erinnerungsveranstaltungen. Sie folgen der geschichtsrevisionistischen Tendenz, die seit der Wende in der ungarischen Erinnerungspolitik zu beobachten ist. Eine führende Rolle in dieser Erinnerungspolitik hat die Historikerin Mária Schmidt inne. Die Leiterin des Museums "Haus des Terrors" in Budapest gilt als einflussreiche Vertraute Viktor Orbáns - und wird auch der Holocaustrelativierung, Geschichtsfälschung und des Antisemitismus beschuldigt. Unter ihren vielen Funktionen ist auch die der Generalsekretärin einer Stiftung, die die Konferenz "Die Zukunft Europas" in Budapest organisiert. Mitfinanziert vom ungarischen Außenministerium, sollen auf dieser Konferenz Stars der Neuen Rechten wie Götz Kubitschek und Milo Yiannopoulos sprechen. Nun wurde die Konferenz jedoch verschoben - nicht etwa wegen Bedenken zur politischen Haltung der Redner. Ein Blick nach Ungarn im Januar 2018 mit dem Journalisten Karl Pfeifer.