Ungarn: Liste mit angeblichem Soros-Netzwerk veröffentlicht

Ungarn: Liste mit angeblichem Soros-Netzwerk veröffentlicht

Nicht einmal eine Woche nach dem Wahlsieg von Viktor Orbán hat die Wochenzeitung „Figyelö“ eine Liste mit 200 Personen veröffentlicht. Sie sollen angeblich zu einem Netzwerk des US-Milliardärs George Soros gehören und den ungarischen Staat bedrohen. Orbán selbst habe angeblich von „Soros-Söldnern“ gesprochen, heißt es in dem Artikel.

Die jetzt veröffentlichte Liste nennt zudem Namen von kritischen Journalist*innen, Mitarbeiter*innen von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Professor*innen der von Soros gestifteten Central European University in Budapest. Bereits im Wahlkampf war der aus Ungarn stammende, jüdische Finanzier Soros der Lieblings-Feind der Orbán-Partei Fidesz. Wiederkehrendes Motiv waren antisemitische Verschwörungstheorien, die in Soros den Organisator einer sogenannten „Migranten-Welle“ sahen, die Ungarn „überrennen“ werde.

Die Zeitung, in der die Liste erschien, "Figyelö" gehört der Historikerin und Unternehmerin Mária Schmidt, die auch als Beraterin hinter Orbáns revisionistischer Geschichtspolitik steht, wie „Der Standard“ schreibt.