Deutsche Neonazis demonstrieren in Ungarn

Deutsche Neonazis demonstrieren in Ungarn

Am Samstag haben etwa dreihundert deutsche Neonazis in Budapest den sogenannten „Tag der Ehre“ begangen. An dem Marsch nahmen auch Neofaschisten aus Ungarn, Schweden, Italien, der Ukraine und Russland teil. Dies berichtete das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e. V. am Montag. Auf dem als historisches „Re-inactment“ abgehaltenen Marsch trugen Teilnehmer historische Uniformen der Wehrmacht, der Waffen-SS und der ungarischen Armee. Hakenkreuze, SS-Runen und das Symbol der faschistischen, ungarischen Pfeilkreuzer wurden gezeigt. Daneben waren Symbole heutiger Neofaschistischer Organisationen wie „Blood and Honour“ zu sehen. Mehrmals zeigten Teilnehmer den Hitlergruß. Ein Sprecher der schwedischen “Nordic Resistance Movement” hielt eine Rede in der er den “ewigen, internationalen und kosmopolitischen Globalisten“ als den “wahren Feind” beschwor. Die Worte „ewig“ und „kosmopolitisch“ sind Begriffe, mit klarem antisemitischem Kontext. Der Dortmunder Matthias Deyda, von der Partei „Die Rechte“, beendete eine Kundgebung mit einem Zitat von Adolf Hitler.

Der sogenannte „Tag der Ehre“ bezieht sich auf den Ausbruchsversuch deutscher und ungarischer Truppen aus der Festung Budapest im Februar 1945. Er war ein militärisches Desaster. Nur wenige hundert Soldaten gelang die Flucht.

 

In den vergangenen Jahren fanden auch Veranstaltungen der ungarischen Regierungspartei Fidesz parallel zu der Gedenkveranstaltung der Neo-Nazis um das gleiche Datum statt. Dabei traten teilweise die gleichen Redner auf beiden Veranstaltungen auf. In diesem Jahr hielt sich das offizielle Ungarn anscheinend zurück. Der faschistische Aufmarsch wurde aber geduldet. An einer Gegenkundgebung nahmen nur wenige Menschen teil.