Brasilien steht auf

Brasilien steht auf

Etwa 270.000 Menschen nahmen am Montag die Straßen verschiedener Großstädte in Brasilien ein. Jetzt befürchtet die Bewegung für freie Fahrscheine (MPL), daß der Fokus auf die anfängliche Forderunge der Demonstrationen sich verliert, welche die Senkung von Fahrpreisen für öffentliche Verkehrsmittel ist. Als die Proteste nationale Dimensionen erreichten, wurde viel weitergehende Kritik von den Demonstrierenden geäußtert, nämlich der mangelde Zugang zu anderen Grundrechten in der Stadt wie Gesundheitsversorgung und Bildung - insbesondere mit Blick auf die sportlichen Großereignisse wie die WM der Männer 2014 und die Olympiade 2016.

In Rio de Janeiro besetzten 100.000 am Montagabend das Stadtzentrum friedlich. Als am Ende des Protests eine kleine Gruppe versuchte, das Parlament des Staates Rio (Alerj) zu besetzen, kam es zur Konfrontation mit der Polizei.

In São Paulo verliefen die Proteste friedlich. In der Nacht umzingelte die Menge die Zugangsstraße zum Sitz der bundesstaatlichen Regierung, den Palácio Bandeirantes. Die Gruppe wurde von der Polizei am Hineingehen gehindert. In der Hauptstadt Brasília, drangen Protestierende in das Dach des Nationalkongresses ein, von wo sie einige Zeit später in "Partystimmung" herunterstiegen - nur um es später erneut zu besetzen.

Proteste gab es in São Paulo, Rio de Janeiro, Brasília, Maceió, Porto Alegre, Fortaleza, Salvador, Vitória, Curitiba, Belém und Belo Horizonte. (pulsar)