Bundeswehrverband will mehr Geld für deutsches Militär und schlägt martialische Töne an

Bundeswehrverband will mehr Geld für deutsches Militär und schlägt martialische Töne an

Vor dem NATO-Gipfel in Warschau hat der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes André Wüst eine Aufstockung des Verteidigungshaushaltes um zusätzlich mindestens 3 Milliarden Euro ab 2018 gefordert. Die Bundesregierung plant ohnehin eine Aufstockung der Rüstungsausgaben. Wüst begründete seine Forderung schon fast wilhelminisch mit einer neuen Rolle Deutschlands als „Ordnungs- und Gestaltungsmacht in Europa“. Die Zeit der „Scheckbuch-Diplomatie“ sei vorbei, so Wüst. Offenbar findet er eine Diplomatie, die auf Panzer und Raketen setzt besser.

Nachdem Russland mit der Besetzung und Annektion der Krim internationale Verträge gebrochen hat, fürchten sich viele osteuropäische Staaten vor Moskau. Wenn man Wüst hört, könnte noch die Furcht vor Berlin hinzukommen.

Der Bundeswehrverband ist ein Verein von aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Bundeswehr, sowie deren Angehörigen. Er hat 200 000 Mitglieder und betreibt Lobby-Politik. In zahlreichen anderen Staaten sind entsprechende Verbände von Soldatinnen und Soldaten verboten.

 

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