In der dreizehnten Sendung von danse.avant.tout treffen Gitarren- und Drum-Klänge auf das Wabern der Synthesizer. Es entstehen musikalische Schöpfungen im Grenzbereich zwischen Mensch und Maschine. Die Musik treibt und schwebt im nächsten Moment. Tanzeinladend ist dies alle mal, in vielen Fällen als Anstiftung zu experimentellem Ausdruckstanz abseits gewohnter Rhythmen.

Es können digitale Samples sein, die als pochende Kraft dem Spiel der Instrumente gegenüberstehen. Bei Daft Punk ergibt sich ein Dialog mit einem treibenden Schlagzeug, während bei Muse die Klangschleife wie ein Trommelwirbel hin zum Aufheulen der Gitarre von Matthew Bellamy wirkt.

Auch bei Anna Meredith galoppieren die Beats und Tonfolgen rastlos durch die musikalische Szenerie. Ihre Schöpfung ist Ausdruck eines experimentellen Grenzbereichs zwischen clubbigem Elektro, einheizendem Pop, hypnotischem Prog-Rock und klassischen Einsprengseln. Den Brückenschlag zwischen Klassik und Elektronik wagen ebenfalls Aufgang. Mal entrückt, mal melodisch treffen hier Piano, Schlagzeug und Synthies aufeinander.

Das Drehen und Schrauben an Knöpfen, um eine Tonfrequenz über die Modulation hin zur Ekstase zu führen, verweist auf die analoge Organik manch einer Synthie-Schöpfung. Sie findet sich in stilprägenden Werken von Pink Flyod aus einer Zeit, in der sie von psychdelisch-experimentellen Klängen hinüberschritten zu ausgetüffteltem, kompositorischem Prog-Rock. Die Hast dieser Lieder wird besänftigt von dem fließend-sphärischen Sound von Mogwai, der sich in all seiner Luftigkeit auf einen energisch stampfenden Beat gründet.

Zuletzt wird mit verschiedenen Formationen Nils Frahms in einzigartiger Weise deutlich, dass Synthie Sounds als Schöpfung in der analogen Unmittelbarkeit eine unvergleichbare Intensität entwickeln. Dies zuerst mit Nonkeen im Zuge eines elektronisch angehauchten Prog-Jazzes und abschließend mit den erdenden, fast meditativen Klangfolgen der Kollaboration von Frahm und Arnalds.