Die Kino-Biennale -- denn das Filmfestival ist nur ein Teil der Biennale in Venedig, die sich aus einem Musikfestival, einem Theaterfestival, einem Festival für zeitgenössischen Tanz sowie eben dem Filmfestival zusammensetzt -- gliedert sich wie jedes der großen Festivals in mehrere Sektionen. Am wichtigsten ist natürlich der internationale Wettbewerb. Hier laufen die Filme, über die die internationale Presse berichtet, die großen, bekannten Regisseure stellen ihre neuen Filme vor und lassen sich feiern und die gesammelte Schauspielprominenz präsentiert sich auf dem rote Teppich. Normalerweise. Denn in diesem Jahr ist aus bekanntem Anlass alles ein wenig anders.
Der Wettbewerb ist deutlich weniger prominent besetzt als in anderen Jahren. Die vertretenen Namen dürften allenfalls eingefleischten Filmfans ein Begriff sein. Ich selber kenne zugegebenermaßen auch nur einige, wenige Namen wie den israelischen Regisseur Amos Gitai, den Italiener Gianfranco Rosi, der 2013 mit der Doku Das andere Rom hier in Venedig den goldenen Löwen gewann und natürlich die deutsche Regisseurin Julia von Heinz, die unter anderem Hape Kerkelings Bestseller Ich bin dann mal weg verfilmte.
Daneben laufen in diesem Jahr nicht weniger als 21 Filme im Wettbewerbsprogramm außer Konkurrenz, davon 10 Spielfilme und 11 Dokumentationen. Hinzu kommen drei Kurzfilme sowie vier Special Screenings. Ich habe keine Ahnung, ob das für Venedig normal ist, bezweifle das aber, denn in Cannes habe ich es noch nie erlebt, dass mehr Filme außer Konkurrenz laufen als im Wettbewerbsprogramm.