"An der Homöopathie ist doch nichts natürlich"

"An der Homöopathie ist doch nichts natürlich"

Es gibt vielfältige Gründe, warum Menschen gegen das Impfen sind und ein Teil davon sich den sogenannten Querdenkerprotesten anschließt. Neben Horrorgeschichten, die teils aus ihrem Kontext gerissen, teils frei erfunden sind, werden dabei auch immer wieder Anschauungen vorgebracht, die man aus der Werbung für Alternativmedizin kennt. Lieber natürlich heilen und immunisieren, als da mit künstlichen Mitteln arbeiten. Nun ist Alternativmedizin nicht per se schlecht, aber viel fragwürdiges segelt auch unter der Marke, zum Beispiel die Homöopathie. Im deutschen Gesundheitswesen hat sie sich eine Extrawurst erkämpft, insofern homöopathische Mitteln nicht den gleichen Kriterien zur Erforschung ihrer Wirksamkeit unterliegen, wie die Medikamente der sogenannten "Schulmedizin". Eine verdächtige Extrawurst. In Großbritannien ist man da schon einen Schritt weiter, insofern das nationale Gesundheitssystem die Kosten für homöopathische Medikamente nicht mehr trägt. Der Wohl bekannteste Kritiker der Homöopathie in Großbritannien ist Edzard Ernst. 2005 trat Ernst aus einer Expertenkommission aus, die im Auftrag des britischen Thronfolgers, Prince Charles einen Bericht über das Potential der Alternativmedizin für das Nationale Gesundheitssystem erforschen sollte. Es ging dabei auch um Kostenreduktion. Ernst argumentierte unter anderem, dass die Umstellung der Asthma-Behandlung auf Homöpathie als Standardtherapie zu 150 Todesfällen im Jahr in Großbritannien führen würde. Es folgte ein erbitterter Streit mit Prince Charles. Dieser endete vorläufig damit, dass Ernst sich gegen die Zusicherung, dass die aufgrund der Kontroverse gestoppte Finanzierung seiner Abteilung an der University of Exeter wieder aufgenommen werde, emeritieren ließ. Den Alternativheiler nahe dem Königsthron hat Ernst deshalb nicht vergessen. Am 1. Februar erscheint sein Buch: "Charles The Alternative Prince. An Unauthorised Biography". Eigentlich hatten wir vor, dieses scheinbar mehr britische Thema aus dem Interview zu lassen, kamen aber im Abspann dann doch darauf. 

PS: Was macht man bei Biontech, wenn eine Lieferkette reißt und ein Ausgangsstoff fehlt?

Man telefoniert rum und ist verzweifelt.

Was macht man bei Weleda, wenn ein Ausgangsstoff fehlt?

Man geht ganz ruhig ans Telefon und ordert Milchzucker. Sodann stellt man aus den Restbeständen D30, die hundertfacher Menge D32 her. Das ist ja auch dann viel wirksamer.