Deutsche Bahn dementiert Zusammenhang zwischen Beschwerde über rassistische Beleidigungen und Entlassung bei DB Sicherheit

Deutsche Bahn dementiert Zusammenhang zwischen Beschwerde über rassistische Beleidigungen und Entlassung bei DB Sicherheit

Der Pressesprecher der Deutschen Bahn AG Baden-Württemberg, Martin Schmolke, dementierte gegenüber Radio Dreyeckland einen Zusammenhang zwischen der Beschwerde von Aydin und einem weiteren Kollegen über fortdauernde rassistische Beleidigung und der anschließenden Entlassung der Beiden. Sie hatten mehr als 16 Jahren bei der DB-Sicherheit gearbeitet.

Immer wieder sollen sie rassistischer Diskriminierung von einem deutschen Kollegen ausgesetzt gewesen sein. Sie berichten von Ausdrücken wie "Hey Ihr Kanaken", "man müsste euch erschießen" und "ihr gehört vergast". Aufgrund dieser Vorkommnisse schrieben Aydin und sein Kollege im März 2012 einen Beschwerdebrief an ihren Chef. Daraufhin erhielten sie Strafbefehle wegen vermeintlicher Verleumdung. In der ersten Instanz gab der Mitarbeiter, der vermeintlich Opfer der Verleumdung geworden war, zu, dass er gegenüber den beiden teilweise oben genannte Ausdrücke verwende, wenn er sich aufrege. Als auch noch ein Zeuge aussagte, dass der deutsche Mitarbeiter öfter den Hitlergruß verwende, gingen Aydin und sein Kollege von einem Freispruch aus. Doch weit gefehlt: Die Beiden wurden wegen vermeintlicher Verleumdung zu einer Strafe von 40 Tagessätzen zu je 40 Euro verurteilt.

Im Gegensatz zu seinem Kollegen legte Aydin Berufung gegen das Urteil ein. Der 2. Prozesstag ergab, dass der deutsche Arbeitskollege von Aydin rassistische Beleidigungen gegenüber den Beiden auch gegenüber dem Teamleiter bei der DB-Sicherheit (Tochter der Deutschen Bahn AG) eingeräumt hatte. Der Prozess wurde daraufhin eingestellt.

Die Entlassung allerdings sei aufgrund eines arbeitsrechtlichen Prozesses vollzogen worden und habe überhaupt keinen Zusammenhang mit den gerade geschilderten Vorgängen, so der Bahnpressesprecher. Im Gespräch war er sehr bemüht, Sensibilität für das Thema Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zu zeigen. Es sei Usus, solchen Vorwürfen nachzugehen. Er verwies auch auf die Kampagne Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt. Und schließlich hob er nochmal hervor, dass ja bei der Bahn viele unterschiedliche „Ethnien“ oder - Zitat des Pressesprechers - „darf man Rassen sagen?“ arbeiteten.