Die zentrale Informationsstelle autonomer Frauenhäuser rufen zum Streik auf: Frauenhäuser brauchen den Stellenwert einer gesellschaftlich relevanten Institution

Frauenhäuser brauchen den Stellenwert einer gesellschaftlich relevanten Institution

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So jeden dritten Tag werden auf der Webseite von "onebillionrising" in Deutschland Femizide aufgezeichnet. Nach der Studie von correctiv sind durchschnittlich an 303 Tagen im Jahr die Frauenhäuser voll belegt. Stellen die Frauenhäuser einen freien Platz auf ihrer Webseite aus, so berichten sie von einer Flut an Anträgen. Der freie Platz ist meist innerhalb von Stunden wieder vergeben. Über Einzelfallfinanzierungen erhalten Frauenhäuser Gelder - diese werden nicht immer genehmigt und kann einem gesamtgesellschaftlichen Problem sowieso nicht gerecht werden. Frauenhäuser müssten stattdessen als gesellschaftlich relevante Institutionen wie Schulen und Krankenhäuser betrachtet werden, so die Leitung des autonomen Frauenhauses Lörrachs. Nach der Istanbul-Konvention kann errechnet werden, wie viele Frauenhausplätze Kommunen zur Verfügung stellen sollen. Diesen Vorgaben wird bisher nicht nachgegangen. Frauen*, welche aufgrund ihres Aufenthaltstitels an ihren Mann gebunden sind, sind in Deutschland dazu gezwungen in einer gewaltvollen Beziehung verbleiben zu müssen oder ihren Aufenthaltstitel zu verlieren. Auch hier werden die Istanbul-Konventionen nicht erfüllt. All dies findet im verborgenen statt. Es fehle auch noch an einer ausreichenden Öffentlichkeit, die sich einsetzt, dieser Notlage eine politische Bedeutung zu schenken. Das autonome Frauenhaus Lörrach streikte heute, um für die Öffentlichkeit ansprechbar zu sein und über die Inhalte zu informieren.

Mehr Infos findet ihr auf der Webseite: https://autonome-frauenhaeuser-zif.de/