EU Maßnahmen zur Produktionssteigerung in der Landwirtschaft: "Die Verbesserungen, die langsam angefangen haben zu wirken, werden wieder zurückgesetzt"

"Die Verbesserungen, die langsam angefangen haben zu wirken, werden wieder zurückgesetzt"

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Vorletzten Mittwoch hat die EU Maßnahmen vorgelegt, die die „Versorgung von Lebensmitteln weltweit“ in den Blick nehmen sollen - anlässlich des Angriffs Russland auf die Ukraine und die damit in der Folge ausfallenden ukrainischen Weizenexporte. Zusätzlich soll so auf steigende Preise für Lebensmittel und Energie reagiert werden, so heißt es. Das Ganze soll nun darauf abzielen, die Lebensmittelproduktion inner halb der EU-Mitgliedsstaaten zu steigern. Dazu sollen nun insbesondere Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung freigegeben werden, die seit dem Green-Deal eigentlich aufgrund ökologischer Faktoren nicht mehr bewirtschaftet werden durften.

Dabei kann man fragen inwieweit diese vermeintliche kurzfristige Produktionssteigerung jedoch weniger als Antwort auf den Krieg in der Ukraine oder als Bestreben einer global sichergestellten Lebensmittelversorgung gesehen werden kann, sondern vielmehr dazu führt, dass der Klimaschutz und das Bestreben nach Biodiversität und nachhaltig fruchtbaren Böden wieder hinten angestellt werden. Darüber und welche anderen Ansätze jetzt sinnvoller wären, sprachen wir mit Wolfgang Hees. Er ist Demeter-Biobauer am Kaiserstuhl, Geschäftsführer von der Erzeugergemeinschaft Biogemüse Süd-West, Geschäftsführer des Arbeitskreises bäuerliche Landwirtschaft Baden Württemberg und ein Sprecher des Ernährungsrats Freiburg.