Drastische Strafen für KlimaaktivistInnen in der Schweiz

Drastische Strafen für KlimaaktivistInnen in der Schweiz

Den KlimaaktivistInnen, die am 8. Juli zusammen mit anderen die Hauptverwaltung der Credit-Suisse in Zürich und eine Filiale der UBS am Aeschenplatz in Basel blockiert haben, drohen drastische Strafen. Gegen die TeilnehmerInnen wurden Strafbefehle wegen Nötigung, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch ausgestellt. Unabhängig vom konkreten Vorwurf werden für alle AktivistInnen in Zürich 60 Tagessätze à 30 Franken gefordert. In Basel sind es sogar 180 Tagessätze à 50 Franken. Zusätzlich wird für manche TeilnehmerInnen eine Haftstrafe von 150 bis 170 Tagenn gefordert. Beide Banken haben Strafanzeige erstattet.

 

Die AktivistInnen hatten sich vor die Banken gesetzt und auch Dinge wie große Haufen von Kohle (richtige Kohle, keine Moneten) hingeschüttet, Zweige aufgehäuft und so allerlei. Organisiert wurde die Aktion vom Schweizer Kollektiv Collective Climate Justice. Die Polizei nahm 84 AktivistInnen fest und behielt sie bis zu 48 Stunden in Gewahrsam. Auc h Minderjährige wurden lange nicht freigelassen. Es wurden auch DNA-Proben entnommen und deutschen AktivistInnen wurde ein dreijähriges Aufenthaltsverbot erteilt. Die Polizei ging zum Teil sehr rüde vor. Radio Dreyeckland berichtete.

 

Die AktivistInnen wollten mit ihrer Blockade auf die Finanzierung klimaschädlicher Unternehmen durch die beiden Banken hinweisen. Die Banken selbst behaupten entsprechende Finanzierungen bereits heruntergefahren zu haben und auch erneuerbare Energien zu unterstützen.

 

Die Schweiz bleibt weiter ein Land, wo Menschen, die sich aus politischen Gründen zu einer Sitzblockade vor einer Bank entscheiden drakonisch bestraft werden, während Menschen, die an Steuerbetrug in Milliardenhöhe beteiligt sind, als ehrbare Menschen gelten.

jk