Schlamm und Kälte, Gewalt, Zerstörung und Hoffnung : Eine Reportage über fünf Tage Widerstand in und um Lützerath

Eine Reportage über fünf Tage Widerstand in und um Lützerath

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"Lützi Lebt" - können die Erfahrungen aus Lützerath weiter wirken?
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Foto: Vera Karolus

Lützerath ist geräumt, wird abgerissen und gerodet. Tagelang wurde medial über die Räumung und den Widerstand der Klimaaktivist*innen berichtet. Viele von ihnen spüren aber eine Lücke zwischen dem Erlebten und der Berichterstattung, die sich nicht schließt, eine Ambivalenz zwischen den eigenen Erfahrungen und den Reaktionen vieler Menschen.
Fünf Tage lang waren drei Redakteur*innen des Radio Dreyecklands vor Ort, um zu berichten. Wir haben Aktionen von Ende Gelände und verschiedensten Organsiationen und Menschen begleitet - Sitzblockaden und Demonstrationen.
Im besetzten Dorf Lützerath haben wir versucht, die Zerstörung und die Stimmung einzufangen: das Katz und Maus Spiel zwischen Aktivist*innen und Polizei, das Verstecken in den Baumhäusern und auf Hütten, die Verwüstung, den Schutt und Müll und die zum Teil lebensgefährlichen Räumungs- und Rodungsversuche seitens der Polizist*innen.
Im Camp im nahe gelegenen Keyenberg haben wir bei Minusgraden gezeltet, mitgeputzt, geschnibbelt, Essen ausgegeben und Tee ausgeschenkt - um nah dran zu sein und ihn für euch einzufangen, den Widerstand und die Menschen, die sich bei Wind, Regen und Frost für ihre Ziele einsetzen.
Auch bei der Großdemonstration am 14. Januar, waren wir vorn mit dabei und haben die Masse aus 35.000 Menschen aufgenommen, den Ausbruch und den gescheiterten Versuch, Lützerath wieder einzunehmen.
Sind die Tage des gemeinsamen Widerstandes für die Aktivst*innen eie Niederlage? Was bleibt, nachdem das letzte Zelt abgebaut wurde und der getrocknete Schlamm von den Schuhen bröckelt?

Reportage von Romy Karolus.