Vier Monate nach dem Giftanschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Skripal und seine Tochter sind erneut ein Mann und eine Frau durch das Nervengas Nowitschok vergiftet worden. Dies ergaben Testergebnisse des Chemie-Labor des britischen Militärs. Die Ermittler prüfen nun eine mögliche Kreuzkontamination.

Es lägen keine Hinweise darauf vor, dass die beiden schwer erkrankten Opfer gezielt ins Visier genommen worden seien, erklärte der Leiter der britischen Anti-Terror-Behörde am Mittwochabend. Bei den Opfern handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 45-Jährigen und eine 44-Jährige aus der Region. Zunächst sei die Frau am Samstag kollabiert, später mussten die Notärzte auch den Mann ins Spital bringen. Laut eines Berichtes geht der neue Vergiftungsfall womöglich auf denselben kontaminierten Gegenstand zurück. Statt eines zweiten Anschlags prüfen die Ermittler demnach den Verdacht einer solchen Kreuzkontamination.

Das Nervengas Nowitschok ist in der früheren Sowjetunion hergestellt worden. Das Attentat auf Skripal und seine Tochter löste eine schwere internationale Krise aus. Zahlreiche westliche Staaten, auch Deutschland, wiesen Dutzende russische Diplomaten aus. Moskau reagierte mit ähnlichen Massnahmen.