Erneute Schiffskatastrophe vor Lampedusa

Erneute Schiffskatastrophe vor Lampedusa

Erneute Schiffskatastrophe vor Lampedusa Rund 160 Kilometer südlich der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist erneut ein Flüchtlingsboot gekentert. 14 Menschen wurden tot geborgen, doch rund 200 werden noch vermisst. Zahlreiche Boote und Hubschrauber waren am Unglücksort im Einsatz. Ein Schiff zur Versorgung von Ölplattformen hatte die italienische Küstenwache alarmiert. Der italienische Ministerpräsident Renzi warf der EU vor, Italien werde in der Migrationsfrage allein gelassen. EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström forderte die Umsetzung eines Aktionsplans und kündigte an, das Thema auf die  Tagesordnung des nächsten EU-Innenministertreffens zu setzen. Es ist der zweite dokumentierte Fall von ertrunkenen Flüchtlingen innerhalb weniger Tage. Erst am Sonntag war  bekanntgeworden, dass vor der libyschen Küste mindestens 40 Menschen ertrunken sind. Im Beschluss des Europäischen Parlaments zur Grenzschutzagentur Frontex von April wird zwar  die Pflicht zur Seenotrettung festgeschrieben, die ohnehin völkerrechtlich vorgeschrieben ist, er ermächtigt die Patrouillenboote jedoch auch, Flüchtlingsschiffe zur Kursänderung zu zwingen. De facto steigt mit jeder dieser Maßnahmen das Risiko für Flüchtlinge bei der Überfahrt über das Mittelmeer.