Es geht nicht um Verhandlungen, sondern um Zeit für die Vernichtung der syrischen Opposition zu gewinnen

Es geht nicht um Verhandlungen, sondern um Zeit für die Vernichtung der syrischen Opposition zu gewinnen

800px-VOA_Arrott_-_A_View_of_Syria,_Under_Government_Crackdown_01.jpg

Checkpoint der Regierungstruppen, 2012
Lizenz: 
Public Domain
Quelle: 
Foto: Elizabeth Arrott, Wikipedia

Die Delegation des Oppositionsbündnisses HNC ist aus Genf abgereist und will erst wiederkommen, wenn die Angriffe auf die Opposition eingestellt werden. Aber waren die "Verhandlungen" ohnehin je mehr als eine Inszenierung, die davon ablenken sollte, dass das Regime und seine Verbündeten mit der Vernichtung der Opposition vollendete Tatsachen schafft? Die westlichen Staaten, die den Syrienkonflikt erst entdeckt haben, als sich Flüchtlinge in größerer Zahl nach Europa aufgemacht haben, müssen jetzt zwar protestieren, haben aber lange passiv zugesehen und die Opposition der Obhut Saudi Arabiens überlassen. Für eine Bewegung, die einmal als Teil des Arabischen Frühlings begonnen hat, war das der schlimmst mögliche Anwalt. Ein Gespräch mit Thomas von der Osten-Sacken von der Hilfsorganisation Wadi.

Notiz: In dem Interview wird ein Angriff mit "chlorine gas" auf einen Vorort von Damaskus am vergangenen Sonntag erwähnt. Damit keine Missverständnisse entstehen: dies ist kein Hinweis darauf, dass die Vernichtung des Chemiewaffenarsenals des Regimes unvollständig war. Es wird vermutet, dass es sich um einen Einsatz von Chlor (engl. chlorine) oder einer chlorhaltigen Chemikalie handelt. Chlor lässt sich jederzeit leicht herstellen und kann daher garnicht dauerhaft gebannt werden. Es ist für den Krieg auch leider tödlich genug.