Am gestrigen Mittwoch verabschiedete das Europäische Parlament den NSA-Untersuchungsbericht vom Sozialdemokraten Claude Moraes. Die französische netzpolitische Organisation La Quadrature du Net begrüsste diese rechtlich nicht bindende Entschliessung, die wichtige aber selbstverständliche Entscheidungen fordere, wie das Ende der illegalen Massenüberwachungsprogramme.
Jedoch bemängelt die netzpolitische Organisation, dass Änderungsanträge abgelehnt wurden, die eine umfassende Reform der Nachrichtendienste, eine Unterstützung an Whistleblowern und die Aussetzung der Verhandlungen des sogenannten Safe Harbor-Abkommens forderten.
Der grüne Europaabgeordnete Jan Philipp Albrecht kritisierte das Abstimmungsverhalten der Konservativen und einem Teil der Sozialdemokraten zu diesen abgelehnten Änderungsanträgen :
« Eine herbe Enttäuschung ist allerdings, dass die Konservativen und einige Sozialdemokraten den Whistleblower Edward Snowden als zentralen Zeugen dieses Skandals einfach fallen gelassen haben. Hätten alle Sozialdemokraten dem Grünen Antrag auf Zeugenschutz zugestimmt, wäre es zu einer Mehrheit im Parlament dafür gekommen. Das Zeichen, das sie mit ihrer Ablehnung aussenden, ist fatal: Wer Unrecht verantwortungsvoll offenlegt, darf nicht auf den Schutz von Sozialdemokraten und Konservativen hoffen. Auch beim Handelsabkommen TTIP scheinen sie in der großen Koalition angekommen. So verweigerten sie sich einer Aussetzung der Verhandlungen, solange die Überwachung durch die USA weiter besteht. »