Europa extrem abhängig von russischem Gas

Europa extrem abhängig von russischem Gas

Nach einer Analyse von CNN International könnte Europa mit einer Reduktion der russischen Gaslieferungen, etwa wenn Russland die Gaslieferungen via Ukraine einstellt, eine Weile zurechtkommen. Die völlige Unterbrechung der Gaszufuhr aus Russland wäre aber eine Katastrophe für den Kontinent. Im Jahr 2020 kamen 38 % der europäischen Gasimporte aus der Russischen Föderation. Besonders abhängig ist Deutschland wegen des Atomausstiegs und der langfristigen Reduktion des Gebrauchs von Kohle. In Klammern, weil in der Analyse von CNN nicht genannt, wäre hier natürlich auch die Sabotage des Ausbaus alternativer Energiegewinnung durch die vergangenen Groko-Koalitionen zu nennen. Den Wind könnte auch Putin nicht abstellen.

 

Ebenfalls stark betroffen wären Österreich und Italien. Die Abhängigkeit von neuen Lieferungen ist auch deshalb so groß, weil Gazprom seine Lieferungen trotz hoher Preise parallel zum Aufmarsch der russischen Truppen rings um die Ukraine bereits reduziert hat. Der Sender zitiert den Vorsitzenden der International Energy Agency, Fatih Birol mit der Aussage, dass Gazprom im letzten Quartal 2021 seine Lieferungen um 25 % reduziert habe. Russisches Gas könnte nur zum Teil der Flüssiggas, abgekürzt LNG aus den USA und Qatar ersetzt werden. Zwar lagen die die LNG-Importe im Januar in Europa bereits auf Rekordniveau, aber Förderung und Transport lassen sich kaum noch ausweiten. Dazu kommt, dass Europa nicht darauf vorbereitet ist, so große Mengen an Gas zu entladen und zu verteilen. Auf der Iberischen Halbinsel könnte das meiste Flüssiggas entladen werden, aber die Pipeline-Kapazitäten würden nicht ausreichen, um eine große Menge nach Mitteleuropa zu liefern.

 

Verschiedene Gesprächspartner des Senders wiesen aber darauf hin, dass eine totale Gasblockade auch für Russland Probleme kreieren würde. Durch den Bruch der Lieferverträge würde sich Russland als nicht verlässlicher Gaslieferant erweisen.