Am heutigen Montag soll erneut eine Sammelabschiebung nach Afghanistan stattfinden. Es wäre damit die fünfte Sammelabschiebung in dieses Land seit Ende 2016. Damals entschied die Bundesregierung, Afghane, die keinen Aufenthaltstitel bekommen haben, nicht nur zur sogenannten "freiwilligen Rückkehr" aufzufordern, sondern auch tatsächlich unter Zwang abzuschieben.

Das Flugzeug soll vom Münchener Flughafen starten. Aus flüchtlingssolidarischen Kreisen hiess es schon am Freitag, dass Afghane in mehreren Bundesländern in Abschiebehaft genommen wurden. Ob es auch in Baden-Württemberg dazu kam, war nicht bekannt.

Medienberichten zufolge erhalten afghanische Asylsuchende immer seltener einen Schutzstatus in Deutschland. Während 2015 noch über drei Viertel der afghanischen Asylbewerberinnen Schutz bekamen, bekamen in den ersten Monaten 2017 weniger als die Hälfte von ihnen Schutz. Die Bundestagsabgeordnete der Linken Ulla Jelpke kritisierte, die sinkende Anerkennungsquote sei politisch gewollt und solle afghanische Schutzsuchende abschrecken.

(mc)