"Neokoloniale Wende in der deutschen Außenpolitik": Für den Zugang zu Wasserstoff scheint Deutschland UN Vereinbarungen zur Westsahara nicht so ernst nehmen zu wollen

Für den Zugang zu Wasserstoff scheint Deutschland UN Vereinbarungen zur Westsahara nicht so ernst nehmen zu wollen

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Flagge der Demokratischen Arabischen Republik Westsahara
Flagge der Demokratischen Arabischen Republik Westsahara
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In der Westsahara sind 80 % des ursprünglichen Territoriums durch Marokko besetzt. Marokko hatte das Gebiet annektiert, nachdem die spanische Kolonie Westsahara 1975 aufgelöst wurde und in einem Geheimabkommen an Mauretanien und Marokko abgetreten wurde. Die Polisario, eine regionale sozialistische Befreiungsbewegung, rief jedoch eine demokratische arabische Republik Sahara aus. Zwischen den Konfliktparteien um das Gebiet der Kolonie wurde durch die UN 1991 ein Friedensabkommen verhandelt, laut dem ein Referendum über Unabhängigkeit oder Anschluss an Marokko entscheiden sollte. Zu dem Referendum ist es seither nicht gekommen. Inzwischen wohnen 350 Tausend Marokkaner*innen in der Region, während 170 Tausend Menschen aus der Region in Flüchtlingslagern in Algerien leben. Über den aktuellen Stand in der Westsahara und die deutsche Außenpolitik gegenüber der Westsahara haben wir mit unserem Spanienkorrespondenten, dem freien Journalisten Ralf Streck, gesprochen.