Flinkes Virus, lahme Politik

Flinkes Virus, lahme Politik

Während das sogenannte Notbremsengesetz noch immer breit diskutiert wird und nicht so rasch durch den Bundestag kommt, hat das Virus bereits mehr als die Hälfte des Weges zwischen den beiden roten Linien im Gesetz genommen. Nach Angaben des Robert Koch Instituts ist die Inzidenz in Deutschland bundesweit bereits auf 153 Fälle je 100 000 Menschen in 7 Tagen gestiegen. Die Zahl der Landkreise, bei denen die untere Grenze der Wirksamkeit des Gesetzes, also eine Inzidenz von 100 noch nicht erreicht ist, wird damit immer kleiner. Wenn die Inzidenz im gleichen Tempo weietrsteigt, dann hat das Virus bis das Gesetz durch die dritte Lesung ist, auch die obere Grenze von 200 bereits gerissen. Gestern in seinem Podcast gefragt, ob die im Gesetz verankerten Maßnahmen das seien, was die Intensivmedizier*innen fordern sagte der Virologe Christian Drosten, dass es das sicher nicht sei. Es bräuchte zusätzliche Maßnahmen und zwar sehr bald. Angesichts der langsamen Verabschiedung der Notbremse hat die Vorsitzende der Ärzt*innenereinigung Marburger Bund Susanne Johna vor der Möglichkeit der Triage gewarnt. Das heißt, dass manche Patient*innen nicht mehr, bzw. nicht mehr vollständig medizinisch versorgt werden. In Frankreich musste die Triage während der Pandemie bereits angewendet werden.