Fokus Südwest 01.11.2018 Nachrichten

Fokus Südwest 01.11.2018 Nachrichten

 

Nachrichten:

  • Stuttgart 21 hat ein Brandschutzproblem

  • Rheinschifffahrt in die Schweiz kommt fast zu erliegen
  • Das Elsass entsteht neu

 

Stuttgart 21 hat ein Brandschutzproblem

Die beiden Brandschutzexperten Hans Heydemann und Christoph Engelhard stellen in einem Gutachten für das Aktionsbündnis Stuttgart 21 fest, dass viele Verstöpe gegen die Vorschriften des Eisenbahnbundesamts vorliegen. Der Brandschutz sei so nicht genehmigungsfähig. Die Behörden sollten daher erteilte Genehmigungen zurücknehmen.

Die Gutachter sehen als Gefahr dass der Tiefenbahnhof keine Möglichkeit zur geordneten Massenflucht bietet.Die Fluchtwege sind zu eng, zu steil, zu niedrig und nicht rauchfrei. Menschen mit Gehbehinderungen die auf funktionierende Aufzüge angewiesen sind säßen fest. Stürzen Menschen auf der Flucht nach oben könnten weitere Menschen auf den nur 26 Zentimetern breiten und damit zu schmalen Stufen mitgerissen werden.

 

Derweil gehen die Arbeiten für die beiden Röhren im Albvorland weiter. Fast die Hälfte der Strecke ist geschafft. Die Strecke soll Ende 2022 unäbhängig vom Bahnprojekt Stuttgart 21 in Betrieb gehen. Für den Albvorlandtunnel gibt es jedoch, anders als für andere Streckenabschnitte, keinen Zeitpuffer mehr. Bereits ab Ende 2021 hat die Bahn für die rund 60 Kilometer lange Strecke von Wendlingen nach Ulm mit ihren neun Tunneln einen einjährigen Test- und Probebetrieb vorgesehen.

 

 

 

Rheinschifffahrt in die Schweiz kommt fast zu erliegen

Niedrigwasser behindern die Rheinschifffahrt. Die Schweizer Hafenwirtschaft fordert eine Austiefungen, wie sie aktuell im Rhein in Basel stattfinden um den Wasserweg offen halten zu können. Güter- und Personenverkehr sind weitgehend eingestellt, viele Firmen mussten Kurzarbeit beantragen oder stehen kurz davor.

Im Bereich Diesel musste die Schweiz Pflichtlager freigegeben. Als vor gut einem Jahr die Versorgung der Schweiz durch die Bahn wegen des Unterbruchs bei Rastatt mehrere Wochen unterbrochen war, konnte die Rheinschifffahrt einspringen. Die Landesversorgung der Schweiz war nahtlos sichergestellt. In der jetzigen Situation können Schiene und Straße nicht für die Schifffahrt einspringen, da die Bahn-Kapazitäten eng begrenzt sind und die Transitstraßen von und in die Schweiz bereits überlastet sind.

Auch im vergangenen Jahrhunderts gab es bereits lange und intensive Niedrigwasserzeiten.

Die "Rastatt"-Problematik 2017 und die aktuelle Situation zeigen die Bedeutung einer mehrgleisigen, redundanten Transportkette.

 

Das Elsass entsteht neu

Die beiden Teile des Elsasses sind seit 2016 Teil der französischen Ostregion. Das soll so bleiben.

Ab dem 1. Januar 2021 sollen die beiden Teile des Elsasses als europäische Gebietskörperschaft zusammengeführt werden. Die Gründung des neuen Elsass wird per Dekret erfolgen.

Viele Sachen müssen noch geklärt werden. Ein eigenes Gesetz soll der europäischen Gebietskörperschaft mehr Selbständigkeit zu billigen und die historischen Besonderheiten berücksichtigen, wie Förderung der Zweisprachigkeit bzw. grenzüberschreitende Zusammenarbeit.