Fokus Südwest 04.02.2021 Nachrichten: Fokus Südwest 04.02.2021 Nachrichten

Fokus Südwest 04.02.2021 Nachrichten

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# Kein Zucker bei Ritter Sport

Der Schokoladenhersteller Ritter Sport bringt eine neue Schokolade auf den Markt ohne Zucker.
Laut der deutschen Verordnung über Kakao- und Schokoladenerzeugnisse aus dem Jahr 2003 besteht eine Schokolade nicht nur aus Zutaten wie Kakaomasse, Kakaopulver und Kakaobutter, sondern zwingend auch aus Zucker. Dieser Zucker aber fehlt im neuen Ritter-Sport-Produkt mit dem Namen Cacao y Nada. Ins Deutsche übersetzt ungefähr: Nichts außer Kakao.
Zum Süßen verwendet das Unternehmen aus Waldenbuch bei Stuttgart nach eigenen Angaben stattdessen natürlichen Kakaosaft, den es auf einer Plantage in Nicaragua extra aus Kakaofrüchten gewinnt.
Die Kakaoverordnung ist eine Art gesetzliches Rezeptbuch - wer dagegen verstößt, riskiert Geldstrafen und im Extremfall gar einen behördlich verordneten Verkaufsstopp.


# Fahrgastbeirat Baden-Württemberg kritisiert geplante Gäubahn-Unterbrechung

Ab Sommer 2025 soll die Eisenbahnstrecke Stuttgart-Horb-Rottweil-Singen(Htwl)-Schaffhausen-Zürich (Gäubahn) dauerhaft vor dem Hauptbahnhof unterbrochen werden.
Das Verkehrsministerium informierte den Fahrgastbeirat darüber im Rahmen des Projektes Stuttgart 21. Nach der ursprünglichen Planung wäre kurze Zeit später die neue Gäubahnanbindung über den Flughafen in Betrieb gegangen, doch derzeit geht man dort von einer mehrjährigen Verzögerung aus.
Der FGB-BW zeigte sich enttäuscht und empört, dass sich das Verkehrsministerium bei der Vermeidung der Unterbrechung nicht durchsetzen konnte, sondern nur eine Minderung der Belastung für die Fahrgäste durch die Unterbrechung erreichte. Der FGB-BW hat sich deshalb an den Ministerpräsidenten und den Verkehrsminister gewandt. Der FGB-BW sieht die Unterbrechung der Gäubahn als gesetzwidrig an, weshalb das Land solange den Betrieb von Zügen von der Gäubahn zum Hauptbahnhof Stuttgart bestellen soll, bis eine alternative Gäubahnanbindung zur Verfügung steht.

# Zuckerle für die treuen Fahrgäste

Mit dem Corona-Lockdown konnten viele Zeitkarteninhaber ihre Fahrkarte nicht mehr ausnutzen – es bestand die Gefahr, dass gerade Stammkunden des ÖVs die Dauerkarte kündigen und die Verkehrsunternehmen dann hohe Einnahmeausfälle erleiden könnten. Als eine Maßnahme zur Kundenbindung wurde deshalb im Sommer 2020 die bwAboSommer-Aktion durchgeführt, die allen Abo-Kunden in Baden-Württemberg während der Sommerferien die Nutzung des ÖPNVs im ganzen Land ohne Aufpreis ermöglichte. Diese Aktion kam bei den Fahrgästen sehr gut an. Der FGB-BW wurde über weitere geplante Aktionen zur Kundenbindung informiert, die inzwischen als „bwTreueBonus“[3] veröffentlicht worden sind. Der FGB-BW sieht solche Kundenbindungsaktionen in der derzeitigen Lage als sehr wichtig an und schlägt vor, auch im Sommer 2021 wieder eine Abo-Sommer-Aktion anzubieten.

# Hochwassergefahr: Dem Rhein und den Nebenflüssen fehlen natürliche Rückhalteräume

Durch den anhaltenden Regen steigt der Wasserpegel am Rhein und anderen Flüssen in Baden-Württemberg seit Tagen. Da natürliche Hochwasserückhalteflächen entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse fehlen, kann die Situation schnell brenzlig werden.

„Dem Menschen wird hier mal wieder vor Augen geführt, wie gefährlich sein Eingriff in die Landschaft werden kann“, beschreibt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND Baden-Württemberg. Die Warnungen sind nicht neu: Nach den Extremhochwässern Mitte der 1990er-Jahre und dem lang andauernden „Pfingsthochwasser“ von 1999 hatten der BUND und andere Umweltverbände gefordert, dass aus Hochwasser wieder Breitwasser werden muss. Dazu bietet sich eine Revitalisierung der Auen am Rhein und seinen Nebenflüssen an.

„Versäumnisse könnten sich bitter rächen“
In den letzten zwanzig Jahren sind bei der Reaktivierung von natürlichen Überflutungsarealen aber nur geringe Fortschritte erzielt worden. „Sollte es erneut zu Extremhochwässern kommen, könnten sich diese Versäumnisse für die hochwasserbedrohten Städte entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse bitter rächen. Denn die künstlichen Hochwasserrückhaltepolder bieten nur einen begrenzten Schutz. Der Wiederanschluss der noch vorhandenen Auen an den Rhein und die Wiederanlage von natürlichem Hochwasserrückhalteraum sind das Gebot der Stunde“, betont Sylvia Pilarsky-Grosch.

Bauverbot in Überschwemmungsgebieten konsequent durchsetzen
Der BUND weist darauf hin, dass nach wie vor Überflutungsflächen mit Wohn- und Gewerbegebieten überbaut werden. Das ist zwar durch Wasserhaushaltsgesetz und Landeswassergesetz verboten, aber immer noch erteilen die zuständigen Wasserbehörden zahlreiche Ausnahmegenehmigungen. Um Hochwasserschäden zu vermeiden, muss das Bauverbot in Überschwemmungsgebieten konsequent und ausnahmslos durchgesetzt werden.


# Regen Regen Regen endlich Regen

Ein regenreicher Januar 2021 aber erst Ende Januar waren die Böden so gesättigt, dass neues Grundwasser entsteht. Zur gründlichen Erholung des Grundwasssers braucht es aber mehr. Also noch einige Wochen Regen. Was wir jetzt haben ist eine gewisse Versicherung gegen eine kürzere trockene Phase, mehr nicht, so Andreas Brömser vom Deutschen Wetterdienst.

# Wasser aus Neckarwestheim ausgelaufen

Im Akw Neckarwestheim bei Heilbronn ist nach Angaben des Unweltministeriums radioaktiv belastetes Wasser ausgetreten. Der Vorfall sei unbedenklich, der Bereich gehöre nicht zum Sicherheitssystem. Block II in Neckarwestheim produziert als letzter Atommeiler im Land Strom. Ende 2022 soll der Atommeiler abgeschalten werden.