Fracking-Gas und Klimakatastrophe | Protest vor Sitz des TotalEnergies-Konzerns

Fracking-Gas und Klimakatastrophe | Protest vor Sitz des TotalEnergies-Konzerns

Die Klimaschutz-Organisation 'Letzte Generation' demonstrierte am Mittwoch, 6.11., vor der Deutschlandzentrale des Energie-Konzerns TotalEnergies. Ihr Protest richtete sich u.a. gegen den geplanten Gasgipfel 'World LNG Summit', der im Dezember in Berlin stattfinden soll.

Die AktivistInnen von 'Letzte Generation' besprühten mehrere Säulen des sogenannten Tour TotalEnergies Berlin. In dem turmartigen Gebäude mit 16 Büro-Stockwerken befindet sich die Deutschlandzentrale des französischen Konzerns TotalEnergies. Mit einem jährlichen Umsatz von über 200 Milliarden US-Dollar zählt TotalEnergies zu den größten Industrie-Konzernen der Welt. TotalEnergies beschäftigt in 130 Staaten rund 100.000 MitarbeiterInnen und ist der größte Öl- und Gas-Förderer in der EU.

Der Tour TotalEnergies Berlin wurde mit orangene Warnfarbe markiert. Auf Bannern und Schildern vermittelten die AktivistInnen ihren Protest, "Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge", "LNG heißt: Profite für wenige, Schaden für alle!" und die Aussage, daß mit dem geplanten Gasgipfel 'World LNG Summit' die Klimakatastrophe zelebriert werde.

Bei LNG handelt es sich um Flüssigerdgas. Aufgrund der hohen CO₂-Emissionen bei der Verbrennung des Gases und durch Methanlecks, die bei Förderung und Transport entstehen, gilt LNG als extrem klimaschädlich.
 
Im Rahmen des 'World LNG Summit' treffen sich Gas-LobbyistInnen aus 50 Ländern vom 9. bis 12. Dezember im Berliner Luxushotel Adlon. TotalEnergies spielt als weltweit drittgrößter Akteur eine große Rolle im LNG-Geschäft: Der Konzern plant, seine Öl- und Gasproduktion von 2023 bis 2028 um jährlich zwei bis drei Prozent zu steigern - bei Gas vor allem durch mehr Flüssigerdgas. Im Jahr 2030 beabsichtigt TotalEnergies immer noch rund 85 Prozent der Energie durch fossile Brennstoffe liefern – und das, obwohl laut wissenschaftlichen Erkenntnissen spätestens das Jahr 2030 fossilfrei sein muß, um überhaupt noch die extremsten Auswirkungen einer Klimakatastrophe abwenden zu können.

Regina Stephan war an dem Protest beteiligt: "Heute stehen wir vor TotalEnergies, um klarzumachen: Mit den Fossilen kann es so nicht mehr weitergehen. Das ist keine Meinung, sondern eine physikalische Notwendigkeit."

Emma Dorow ergänzt: "Anfang Dezember kommen beim Gasgipfel in Berlin Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Konzerne zusammen, um sich für ihre eigene Klimazerstörung zu feiern. Wie geschmacklos!"

Anschließend luden sie zu Aktionstagen im Dezember ein, die von einer breiten Vernetzung der Klimabewegung organisiert werden. Regina Stephan: "Wir werden vom 8. bis 12. Dezember gemeinsam mit einem breiten Bündnis auf die Straße gehen und den Kongress stören. Darüber hinaus wird es auch angemeldete Demonstrationen und Bildungsveranstaltungen rund um das Thema LNG geben."

Emma Dorow: "Hier wird für den Profit Einzelner das Leben aller aufs Spiel gesetzt. Wir müssen raus aus den Fossilen – hin zu einer gerechteren Welt. Darauf machen wir aufmerksam. Denn sauberes Gas ist eine dreckige Lüge! Wir lassen uns nicht verarschen!"

An dem geplanten Gegengipfel mit vielfältigen Protesten Demonstrationen, Kundgebungen und Workshops beteiligen sich unter anderen Organisationen wie Robin Wood, die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace und GasWende.