Bei einem Treffen in Brüssel haben sich die Fraktionsvorsitzenden des Europäischen Parlaments darauf geeinigt, den konservativen Spitzenkandidaten Jean-Claude Juncker als Erster eine Mehrheit suchen zu lassen. In einer entsprechenden Erklärung bitten sie den Europäischen Rat aus Staats- und Regierungschefs, Juncker diesen Mandat zu geben. Die Konservativen waren trotz deutlicher Verluste als stärkste Kraft von der Europawahl am Sonntag hervorgegangen und wollen somit ihren Spitzenkandidaten zum neuen Kommissionspräsidenten wählen lassen. Der Kommissionspräsident wird mit absoluter Mehrheit im Europäischen Parlament gewählt. Die EU-Staats- und -Regierungschefs dürfen den Kandidaten vorschlagen, wobei sie laut Lissabon-Vertrag die Zusammensetzung des Parlaments berücksichtigen sollen.