Frankreichs Premierminister lehnt Anerkennung der Leihmutterschaft ab

Frankreichs Premierminister lehnt Anerkennung der Leihmutterschaft ab

In einem Interview für die christliche Zeitung "La Croix" schloss Premierminister Manuel Valls vollkommen aus, dass Abstammungsurkunden von Kindern automatisch umgeschrieben werden, die in anderen Ländern durch Leihmutterschaft geboren wurden. Die Leihmutterschaft sei eine "unzumutbare Praxis zur Kommerzialisierung menschlicher Wesen und zur Vermarktung des weiblichen Körpers". Manuel Valls kündigte weiterhin an, Paris werde sich in den kommenden Wochen für eine internationale Initiative bezüglich der Leihmutterschaft einsetzen. Dieser zufolge sollten Staaten, die die Leihmutterschaft erlauben, Staatsbürger von diesem Zeugungsmodus ausschliessen, deren Staat die Leihmutterschaft verbietet.

Seit dem Gesetz über die homosexuelle Ehe nehmen manche schwule Paare Leihmutterschaft in anderen Ländern in Anspruch, etwa in Belgien oder in den Niederlande, in der Hoffnung, ihre Elternschaft würde dann in Frankreich anerkannt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte im Juni Frankreich verurteilt, weil es die Abstammungsurkunden von Kindern nicht umschreiben wollte, welche in anderen Ländern aus Leihmutterschaft geboren wurden.

Die Äusserungen des Premierministers in der christlichen Zeitung kommen just 2 Tage vor einer erneuten Kundgebung der "Manif pour tous". Diese Bewegung mobilisiert seit 2012 intensiv gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen jeden weiteren Schritt hin zur gleichgeschlechtlichen Elternschaft.