Generalstreik auf Überseedépartement Mayotte: Französische Regierung denkt über neue Ausnahme vom Staatsbürgerschaftsrecht nach

Französische Regierung denkt über neue Ausnahme vom Staatsbürgerschaftsrecht nach

Die französische Regierung denkt darüber nach, eine Ausnahme vom Staatsbürgerschaftsrecht für die Frauenklinik auf dem französischen Überseedépartement Mayotte einzuführen. Demnach würden dort geborene Kinder nicht länger automatisch die französische Staatsbürgerschaft erhalten. Bislang gilt in Frankreich das sogenannte Blut- und Bodenrecht. Wer französische Eltern hat oder wer auf französischem Boden geboren wurde, erhielt bislang automatisch die französische Staatsbürgerschaft.

Die Ausnahme vom Bodenrecht wäre eine weitere Ausnahme für das Überseegebiet Mayotte, das seit einigen Jahren als echtes Département gilt, und wo deswegen das gleiche Recht wie in Kontinentalfrankreich gelten sollte. Die Regierung begründet diese Ausnahme damit, in der Frauenklinik auf Mayotte würden zu über 70 Prozent ausländische Mütter entbinden, mehrheitlich Menschen aus den nahegelegenen Komoren-Inseln.

Der Parteichef der stärksten Oppositionspartei Les Républicains hatte zuvor bei einem Besuch auf Mayotte schlicht die Abkehr vom Bodenrecht im Staatsbürgerschaftsrecht gefordert.

Auf der französischen Überseeinsel Mayotte gibt es seit mehr als zwei Wochen einen Generalstreik und Strassenblockaden. Medienberichten zufolge protestieren die Menschen mit ihrem Streik vor allem gegen die Unsicherheit und gegen die Einwanderung aus dem nahegelegenen afrikanischen Inselstaat der Komoren.

(mc)