Am Montag, 25.9.2023 wird im nichtbeschließenden Umwelt- und Klimaschutzausschuß dies mit der Vorlage UKA-23/004 in der für den Leiter des Amtes typischen Art eher ver- denn enthüllenden Vorlage dies unterstrichen werden.
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Die Vorlage gibt zur Kenntnis, das nach einer Umfrage bei den über 30 Freiburger Wärmenetzbetreibern und den Schornsteinfegern in 2022, die Wärmemenge von 2400 GigaWattstunden Wärme-Endenergie aus „66,1 % Erdgas, 19,1 % Fernwärme, 8,6 % Heizöl sowie 4,1 % Biomasse" stammt. "Wärmepumpen und Solarthermie spielen nur eine marginale Rolle." Vgl. S.3
Diese Zahlen sind eher täuschend! Denn es scheint sicher – angesichts der Badenova oder des Uniklinikkraftwerks (UKF), aber auch Cerdia - dass der 19,1% Anteil der Fernwärmeerzeugung nahezu ausschließlich aus fossilen Brennstoffen kommt.
Damit fusst wohl zu weit über 90 % die Freiburger Wärmeverorgung auf den fossilen Brennstoffen.
Hinzu tritt, gelänge der Badenova Netzausbau würden im Südverbund gerade einmal 194,5 Gigawattstunden und in West 181 Gigawattstunden also nicht einmal round about ein Viertel des um 40% reduzierten Endwärmebedarfs 2022 bereitstehen!
Dies ist defacto eine Bankrotterklärung.
Die Ziele der Dekarbonisierung des Wärmeverbrauchs der Freiburger Wärmeplanung im „Masterplan Wärme 2030“ (G-21/100) dürften krachend verfehlt werden. Wie bereits alle ihre Vorgänger und erst recht die Perpektive bis 2038, die Dekarbonisierung abzuschliessen. -
Notwendig wären:
• die Reduzierung des Wärmebedarfs in Gebäuden um 40 %. Dies ist nicht nur wegen der nahezu notorischen Unterschreitung der gängigen Sanierungsvorgaben zu Gebäudehüllen im Bestand bei der stadteigenen FSB zunehmend illusorisch. Auch Effekte aus Beratung privater oder anderer Gebäudeeigentümer werden kaum kontrolliert und sind eher marginal.
Bei den aktuellen Baukrisen- und Finanzierungpreisen sowieso; -
der erforderliche Leitungsausbau der Wärmenetze müsste 8-12 km jährlich allein für Netze Süd- und West betragen und ist nicht nur verkehrtechnisch (S.6), sondern auch angesichts zunächst gewinnschmälernder hoher Kapitalkosten genauso wie der neue Wundtertüte Tiefengeothermie bei der Badenova bisher eher als Rohrkrepierer zu bezeichnen. (S.6)
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Der Wasserstoffausbau, noch vor 2 Jahren als Wurst den Gemeinderäte zur Durchsetzung eines zentralen Energiekonzeptes im neuen Stadtteil Dietenbach in das Fenster gehängt ,wird ganz leise zum Abschied ein „Servus“ hinterhergerufen: „Wasserstoff wird dagegen voraussichtlich in der dezentralen Wärmeversorgung von Gebäuden keine Rolle spielen. Auch der regionale Gasnetzbetreiber badeno-
vaNETZE setzt in seinen Planungen den Fokus vorrangig auf Industrie und andere Großabnehmer (siehe 4.2). Eine weitgehende Umstellung der Gasnetze auf Was-
serstoff erscheint derzeit nicht realistisch“ (S.7) -
Die Erschließung weiterer industrieller Abwärme scheint ebenfalls nicht ersichtlich, ohne das diese auch nur ansatzweise mit Zahlen ausgewiesen wird
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Es ist also kein Wunder das versteckt eingestanden werden muss:
„Im dezentralen Bereich ist die Wärmepumpe (mit Umweltwärme aus Umgebungsluft, Grundwasser und Erdreich) künftig die wichtigste und effizienteste Technologie“ -
Vielmehr weiss das Amt aber, um die Disperatheit ihres eigenen Treibens, wie sie es auch selbst schreiben. „Letztlich sind es Tausende von privaten Gebäudebesitzer_innen sowie die Wohnungswirtschaft(?wann zog die denn je mit??/kmm), die die Wärmewende in Freiburg in großen Teilen umsetzen müssen“ (S.7)
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Die Konzentration von 10 % des Klimaschutzfondmittel auf den Wärmenetzanschlauss städtischer Gebäude oder städtischer Gesellschaften, insbesondere aber das wiederholte Liebäugeln mit den Zwangsmitteln Anschlusszwang an überteuerte badenova-netze inklusive des Hohn dies sei „solidarisch“ wenn dafür zwangsweise verzichtet wird auf Solar- Gebäudeabwärme-Luft und Grundwassernutzung mit Wärmepumpen auf Block Ebene in den Quartieren. Dann ist dies erkennbar dem Zielen der Dekarbonisierung völlig entgegengesetzt!
Michael Menzel 24.9.2023
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