Einige Anmerkungen ...
Insgesamt vier Sitze verlor die neue bürgerliche Mehrheit - so Hodeige BZ Jargon - im Freiburger Gemeinderat im Verhältnis zu den Kommunalwahlen 2004.
Zwei gingen zur GAF, die ihre Abspaltung von den Grünen (knapp) von Freiburgs Wählerinnen bestätigt bekam, einer zur SPD und einer zur LiSST.
Die schweren Verluste der CDU (minus 3 auf jetzt 10 Sitze) und Freien Wähler (1 auf jetzt drei Sitze) sind durch den schlechten Bundestrend bei der Europawahl und das Ausscheiden von sogenanten Stimmenkönig/inn/en erklärbar.
Teilweise werden sie durch den Bundestrend kompensiert in dem die FDP zwei Sitze hinzu gewann (jetzt vier).
Somit verfügt diese "alte" bürgerliche Mehrheit jetzt über 17 statt 19 Sitze im 48 -köpfigen Stadtrat.
Die Fraktiongemeinschaft Junges Freiburg-Grüne büsste gegenüber den Kommunalwahlen 2004 zwei Sitze ein.
Junges Freiburg einen (mit Arianne Pflaum wurde eine Frau statt Sebastian Müller gewählt) und die Grünen einen.
Trotz dieses Verlustes sind die Grünen jetzt stärkste politische Kraft im Freiburger Stadtrat.
Allerdings können Sie allein mit der CDU keine eigene Mehrheit mehr bilden.
Zu erwarten steht in diesem "neuen" bürgerlichen Lager (das sich auch mal Freiburger Allianz nennen liess) - angesichts der CDU Verluste und FDP Gewinne - stärkere Profilierungsversuche des alten bürgerlichen Lagers.
Dies umso mehr auch die Freien Wähler praktisch ihr "verjüngtes" Profil stärken müssen.
Während die Grünenverluste erstaunlich gering blieben- aber wohl auf grösseren Wanderungen CDU/FWV-Grüne; Grüne/JF zu GAF/LISST/SPD - beruhen, nahmen die bisherigen Oppositionsfraktionen kaum substantiell zu.
Der bürgerrechtliche Flügel der Grünen. der als Grüne Alternative Freiburg (GAF) antrat, wurde für seinen späten Schritt von den Wählerinnnen nachträglich bestätigt.
Aus dem alten UL 3 Verbund konnte die Linke Liste - Solidarische Stadt zwar einen Sitz hinzu gewinnen, ihr Zuwachs war angesichts der Rahmenbedingungen aber eher bescheiden (10 Prozent und 5 Sitze waren eigentlich erwünscht) . Nicht goutiert wurde von den Wählerinnen der Versuch von KULT zu einer eigenen Fraktion zu kommen (drei Sitze). Die Unabhängigen Frauen konnten erneut Irene Vogel in den Stadtrat entsenden.
Ob es zur Bildung einer Regenbogenallianz - die mit 9 Sitzen gleichstark wie die SPD wäre - kommt, scheint bisher aber sehr fraglich.
Nichtzuletzt wohl deshalb, weil die kleineren Partner weniger Partnerinnen sich nicht verstärken konnten.
Die SPD hat gegen den Bundestrend einen Sitz hinzugewonnen. Sie konnte gleichwohl das durch Agenda-Politik verlorene Vertrauen in Weingarten Haslach Landwasser und Zähringen nicht kompensieren - im Unterschied zu der Stadtbauabstimmung 2006. Sie verliert zwei alte Stadträte darunter mit Anne Ludwig eine Frau. Mit Jürgen Höfflin wird der explizite Gewerkschaftsflügel gestärkt. Das Roberto Alborino nicht gewählt wurde wird allgemein bedauert.
Wenn in Freiburg sich nicht nur auf der Stadtratsebene was bewegen sollte - und dringliche Punkte gäbe es genug: Mietenniveau gleichermassen wie die Entmündigung der Souveräninnen durch Geheimrätinnen zu stoppen, um nur zwei dringliche zu nennen, Sozialticket und Freiburg Pass für die Bäder wären zwei weitere von den undemokratischen Behinderugen des Demonstrationsrechtes ganz zu schweigen, dann muss sich an der gesellschaftlichen Basis mehr tun.
Die Kampfmittel hierfür sind bekannt: Bürgerantrag und Bürgerentscheid:
Just do it!
von kmm 8.6.09
Wahler gebnis in Stimmen
2009 2004 Differenz
Wahlberechtigte 152.915 146.978 +5.937
Wahlbeteiligung 75.512 73.429 +2.038
dar. Briefwahl 14.981 14.447 + 431
Gültige Stimmen: 3.255.709 3.178.313 + 47.396
Sitze
Stimmen Neu Alt
CDU 668.548 829.562 - 161.014 10 13
Grüne 770.404 818.441 - 48.037 12 13
SPD 577.355 542.326 + 35.029 9 8
FDP 260.218 159.799 + 100.419 4 2
LiSST 250.546 200.122 + 50.424 4 3
FWV 192.523 260.129 - 67.606 3 4
Kult 140.093 140.535 - 442 2 2
GAF 124.838 0 + 124.838 2 0(2)
JF 102.723 130.830 - 28.107 1 2
UFF 81.634 96.569 - 14.935 1 1
FFR 56.827 0 +56.827 0 0