Geheimdienste nehmen „Schleuserkönig“ im Sudan fest

Geheimdienste nehmen „Schleuserkönig“ im Sudan fest

Der sogenannte „Schleuserkönig“ Medhani Yedhego Mered, der tausende Flüchtlinge nach Europa geschleust haben soll, ist im Sudan von Geheimdiensten festgenommen und umgehend nach Italien ausgeflogen worden. Dort wird ihm nun der Prozess gemacht.

Die Ermittler sprachen von einem „wichtigen Wendepunkt im Kampf gegen Menschenschmuggel“. Der aus Eritrea stammende Mered stand auf der Liste der gefährlichsten weltweit gesuchten Kriminellen, nach ihm war per internationalem Haftbefehl gesucht worden, bereits am vergangenen Montag erfolgte dann die Festnahme.

Mered wird verdächtigt, für bis zu 8000 Menschen pro Jahr die Überfahrt per Boot nach Europa organisiert zu haben. Mit dem Geschäft soll er Millionenbeträge verdient haben, die er angeblich unter anderem in Dubai angelegt haben soll, um sich zeitnah in Schweden zur Ruhe setzen zu können.

Den Ermittlern war es in den Monaten zuvor bereits gelungen, mehrere Komplizen Mereds zu inhaftieren, die Verhaftung des Kopfes des Schleuserringes wurde als großer Erfolg verkauft.

Ob die Verhaftung allerdings tatsächlich als „Wendepunkt“ deklariert werden sollte, ist äußerst fraglich. Die Fluchtursachen werden ebenso bleiben wie diejenigen, die bereit sind, für eine Zukunft in Europa ihr Leben zu riskieren – die Nachfrage für Schleuser ist also da und auch das System wird nach der Verhaftung Mereds wohl bestehen bleiben. Es wird vermutlich schlichtweg jemand anderes seinen Platz einnehmen.