Genitalvertümmelung in Indonesien - Schutz statt Verharmlosung

Genitalvertümmelung in Indonesien - Schutz statt Verharmlosung

CONDEMN.jpg

Illustration
No FGM
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Mashua voice for the voiceless.com

Im Jahr 2006 wurde in Indonesien Genitalverstümmelung vom Gesundheitsministerium verboten. 2008 veröffentlichte der indonesische Rat der Muslimgelehrten (MUI) eine Fatwa, in der FGM (Female Genital Mutilation) erlaubt - wenngleich nicht vorgeschrieben wurde. Daraufhin erließ die indonesische Regierung in 2010 eine Anleitung, wie ÄrztInnen und medizinisches Personal so genannte „Beschneidungen“ – so die verharmlosende Bezeichnung dieser Frauen verachtenden Praxis - an Mädchen vornehmen sollen.

„Das vorangegangene Verbot war damit ausgehebelt und durch eine Empfehlung zur Genitalverstümmelung ersetzt worden,“ schreibt die Menschenrechtsorganisatin Watch Indonesia! aus Berlin. Sie hat im Februar dieses Jahres gemeinsam mit der indonesischen Frauenrechtsorganisation Kalyanamitra und mit Terre des femmes eine Kampagne gestartet.

Über Frauenrechte in Indonesien sprach der südnordfunk mit Basilisa Dengen und Alex Flor von Watch Indonesien im Oktober in Berlin, wenige Tage nachdem Joko Widodo zum neuen Präsidenten des Landes vereidigt wurde.

ÜBRIGENS:

Indonesien verstößt mit der derzeitigen Rechtslage zu FGM gegen mehrere Internationale Abkommen:

- gegen die Frauenrechtskonvention

- gegen die Antifolterkonvention

- gegen nationale Gesetze zu Menschenrechten, Kinderschutz, Gesundheit und häuslicher Gewalt.

Zudem ist Indonesien Mitglied des Weltgesundheitsrates der WHO, welche seine Mitgliedsstaaten verpflichtet hat, alle Maßnahmen zur Beendigung von FGM zu ergreifen.