GEW protestiert anlässlich des WeltlehrerInnentags gegen Massenentlassungen von Lehrkräften und Wissenschaftlern in der Türkei

GEW protestiert anlässlich des WeltlehrerInnentags gegen Massenentlassungen von Lehrkräften und Wissenschaftlern in der Türkei

Zum gestrigen WeltlehreInnentags mit dem Motto „Lehren in Freiheit, Lehrkräfte stärken“. Protestierte die Bildungsgewerkschaft GEW gegen Verhaftungen und Massenentlassungen von Lehrkräften sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Türkei.

GEW-Vorsitzende Marlis Tepe forderte das Land auf, den Ausnahmezustand zu beenden und zu rechtsstaatlichen Prinzipien zurückzukehren: „Dazu gehört, alle inhaftierten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter freizulassen, die zu Unrecht entlassenen Lehrkräfte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wieder einzustellen und deren sozialen Status wieder herzustellen.“

Seit Sommer 2016 seien mehr als 100.000 Staatsbedienstete entlassen worden oder von der Arbeit suspendiert worden. Etwa ein Drittel davon sind Lehrerinnen und Lehrer, darunter viele Mitglieder der Bildungsgewerkschaft Eğitim Sen.

Die türkische Regierung veröffentlicht einfach Namenslisten auf ihrer Website. Die Lehrkräfte stehen plötzlich vor dem Nichts. Ihre Entlassungen kommen faktisch einem Berufsverbot gleich“, betonte Tepe.

Die Entlassungen bedeuten das soziale Aus, weil die Kolleginnen und Kollegen auch ihre Krankenversicherung sowie ihre Pensionsansprüche verlieren und die Türkei nicht verlassen dürfen.“

Viiele der Betroffenen hätten sich Anfang 2016 mit dem Appell „AkademikerInnen für den Frieden“ für ein Ende des Krieges in den Kurdenregionen eingesetzt.

Die GEW kritisiert zudem die Einführung neuer Lehrpläne in der Türkei, die einer Islamisierung des Unterrichts an öffentlichen Schulen Vorschub leisten würden. So sei es beispielsweise im Biologieunterricht künftig nicht mehr erlaubt, über die Evolutionstheorie zu informieren.