Gewerkschaft der Polizei kritisiert CDU-Plakat mit falscher Polizistin

Gewerkschaft der Polizei kritisiert CDU-Plakat mit falscher Polizistin

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Jörg Radek hat ein Wahlkampfplakat der CDU heftig kritisiert. Das Plakat zeigt eine junge Polizistin in einem schwarz-rot-geleben Kreis und dazu den schlichten Spruch „Mit Sicherheit. Deutschland gemeinsam machen“. Radek wehrt sich gegen die Vereinnahmung der Polizei im Wahlkampf. „Wir sind für alle Bürger da, nicht die Garnitur für Wahlprogramme, auch nicht die von Polizeifreunden“, sagte er der Bildzeitung und „So wie Polizisten nicht in Uniform auf Parteiversammlungen gehen dürfen, sollten Parteien auch nicht mit Fake-Polizisten in unserem Outfit für sich werben“. Die abgebildete Frau ist eine als Polizeibeamtin kostümierte Mitarbeiterin der CDU. Radek machte darauf aufmerksam, dass die Verbreitung des Plakates ohne einen aufgedruckten Hinweis, dass es sich um Wahlwerbung handele, strafbar sein könnte.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat nahezu 200 000 Mitglieder, darunter auch Mitarbeiter*innen der Feuerwehr und verschiedener Verwaltungsberufe, die keine Polizistinnen sind. Die GdP ist Mitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund, der traditionell SPD-nah ist. Mit der GdP konkurriert unter anderem Die Deutsche Polizeigewerkschaft, die etwa 100 000 Mitglieder hat und Mitglied im Deutschen Beamtenbund ist. Die Deutsche Polizeigewerkschaft macht regelmäßig durch ihre Rufe nach einem starken Staat auf sich aufmerksam und gilt als CDU-nah.

 

Außer der falschen Polizistin stellte der Generalsekretär der CDU am Dienstag noch zwei weitere Wahlplakate vor. Alle haben den Kreis in den Nationalfarben. Eines zeigt natürlich den CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet und das dritte wieder eine junge Frau, diesmal mit einem Helm wie er auf Baustellen getragen wird. Das ganze soll wohl zeigen, wie jung und weiblich diese Partei ist. Zur Wahl stehen die beiden Frauen allerdings nicht.