Die Grünen können sich offenbar einen Einsatz der Bundeswehr zur Sicherung des Schiffsverkehrs am Ausgang des Persischen Golfes in der Straße von Hormuz vorstellen. Dies sagte der außenpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion Omid Nouripour laut der „Passauer Neuen Presse“. Vorbedingung für die Grünen sei allerdings, dass die Mission unter Führung der EU stattfinde. Ein Einsatz im Rahmen einer Koalition der Willigen würde die Spannungen in der Region nur erhöhen, meinte Nouripour.
Großbritannien hatte zu einer europäischen Sicherungsmission in der Straße von Hormuz aufgerufen, nachdem ein britischer Tanker von der iranischen Marine gestoppt wurde und samt Besatzung weiter festgehalten wird. Großbritannien hatte das gleiche kurz zuvor mit einem iranischen Tanker in der Straße von Gibraltar gemacht. Der iranische Tanker sollte angeblich Öl nach Syrien bringen gegen das die EU wegen des Bürgerkrieges ein Embargo verhängt hat. Iran selbst ist von einem Wirtschaftsembargo der USA betroffen. Nadelstiche gegen den Schiffsverkehr in der Straße von Hormuz sind offenbar ein Versuch, einen Keil zwischen die USA und andere Länder zu treiben, deren Unternehmen das US-Embargo nur gezwungen befolgen. Eine Eskalation könnte aber auch den gegenteiligen Effekt haben, dass sich andere Staaten auf die Seite der USA stellen. Wie am Montag bekannt wurde, will Südkorea gemeinsam mit den USA an einer Überwachung der Straße von Hormuz teilnehmen. Anders als während des 1. Golfkrieges zwischen Irak und Iran in den 80-ziger Jahren, gab es bisher nur wenige Zwischenfälle in der Straße von Hormuz.