25. Weltklimakonferenz: Greenpeace: Unterdrückung von zivilgesellschaftlichem Protest auf COP undemokratisch und untragbar

Greenpeace: Unterdrückung von zivilgesellschaftlichem Protest auf COP undemokratisch und untragbar

Greenpeace resumierte die Vorgänge wie folgt.

Nach einem friedvollen Protest gegen die Untätigkeit der Politik, im Zuge der laufenden 25. Weltklimakonferenz in Madrid, wurden zahlreiche jugendliche DemonstrantInnen und indigene VertreterInnen vom COP Gelände eskortiert. Sie werden voraussichtlich ihren Beobachterstatus für diese COP verlieren, einige Länder fordern nun gar den vollständigen Ausschluss der Zivilgesellschaft von der COP. Derzeit werden keine VertreterInnen der Zivilgesellschaft in das Gebäude gelassen, unabhängig davon, ob sie an dem friedvollen Protest beteiligt waren, oder nicht.

Adam Pawloff, Klimaexperte von Greenpeace kommentiert vor Ort: “Die Unterdrückung von friedlichem, zivilgesellschaftlichen Protest in Zeiten einer immer schneller eskalierenden Klimakrise ist undemokratisch und absolut untragbar. Wir fordern die Staatengemeinschaft auf umgehend die VertreterInnen der Zivilgesellschaft wieder an der Konferenz teilhaben zu lassen. Sie vertreten die Stimme von Millionen jungen Menschen, die auf der ganzen Welt gegen die Klimakrise ankämpfen. Wir werden nicht still dabei zusehen, wie ihnen die Stimme genommen werden soll.”

Lorenz Gösta Beutin (Energie-und Klimapolitiker der Linken im Bundestag und in Madrid vor Ort) zu den heutigen Ereignissen auf der UN-Klimakonferenz in Madrid: "Privates Wachpersonal drängt Demonstranten, die akkreditierte Teilnehmer der Konferenz sind, aus den Konferenzhallen und hält sie über eine Stunde in einem Kessel fest. Anschließend werden sie nicht mehr in die Konferenz gelassen. Das gab es noch nie auf einer UN-Klimakonferenz. 

Ich verurteile diese Form der gewalttätigen Konfliktlösung, internationale Konferenzen sind nicht der Ort für den Einsatz privatisierter Sicherheit auf Kosten der Demonstrationsfreiheit und freien Meinungsäußerung. In vielen Ländern der Erde werden Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten verfolgt, mit dem Leben bedroht, ermordet. Die Klimakonferenzen sollen ein sicherer Platz für alle Formen des Klimaschutzes sein, nicht der Kessel, Freiheitsberaubung und Rausschmeisser-Mentalität. 

Die Bundesregierung soll sich über ihre Delegation vor Ort und die Deutsche Botschaft dafür stark machen, dass es zu keiner strafrechtlichen Verfolgung kommt. Allen akkreditierten Teilnehmern der Konferenz soll die entzogene Akkreditierung zurück gegeben werden."