Griechische Regierung geht von Brandstiftung aus

Griechische Regierung geht von Brandstiftung aus

Die griechische Regierung geht davon aus, dass die schweren Waldbrände sowohl westlich als auch östlich von Athen durch Brandstiftung verursacht wurden. Bei den Bränden sind mindestens 83 Menschen gestorben. Für den Brand westlich von Athen berief sich der griechische Regierungschef Alexis Tsipras auf Satellitenfotos, die Zeigen sollen, dass mehrere Brände in kurzer Zeit entlang einer Straße ausgebrochen sein sollen. Der Minister für Zivilschutz, Nikos Toskas sagte, es gäbe auch bei den Feuern östlich von Athen einen „verdächtigen Fund“, teilte aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mit, was damit gemeint sei.

 

Die regierungskritische Zeitung I Kathimerini (th wie englisch, I großes „i“) vermutete, die Regierung wolle mit dem Hinweis auf Brandstiftung von ihrer politischen Verantwortung für die Feuerkatastrophe ablenken. Der Zivilschutzminister Nikos Toskas hatte nach eigenen Worten seinen Rücktritt angeboten, der von Tsipras aber nicht angenommen wurde. Andererseits bestreitet Toskas, dass es Fehler bei der Koordination der Löscharbeiten gab.

 

Für schwere Waldbrände in Griechenland bzw. die hohe Zahl von Todesopfern gibt es mehrere Gründe, die seit langem bekannt sind. Die hohe Zahl illegal errichteter Ferienhäuser, das Fehlen von Brandschneisen im Wald und der Mangel an Löschflugzeugen. Griechenland, das bis zum Beginn der Finanzkrise das Nato-Land mit den prozentual höchsten Militärausgaben war, gibt zu wenig Geld für den Zivilschutz aus. Nach Regenfällen sind mittlerweile alle Feuer unter kontrolle.