Massendemonstration in Athen gegen Einigung im Namensstreit mit Mazedonien

Massendemonstration in Athen gegen Einigung im Namensstreit mit Mazedonien

Am Sonntag haben in Athen rund 100 000 Menschen gegen die Einigung mit Mazedonien, Entschuldigung mit der Republik Nord-Mazedonien demonstriert. Seit dem Zerfall Jugoslawiens 1991 gibt es einen Namensstreit mit dem Staat, der sich selbst Mazedonien nennt und zum großen Teil auf dem Territorium liegt, auf dem in der Antike der Staat Makedonia lag. Griechenland befürchtet Gebietsansprüche, doch noch mehr geht es darum, dass Mazedonien ein Teil der griechischen Geschichte bleibt.

 

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte einen Kompromiss mit seinem mazedonischen Amtskollegen Zoran Zaev ausgehandelt. Demnach darf das Land im Norden Griechenlands nun Republik Nord-Mazedonien heißen. Dieser Kompromiss ist in beiden Ländern umstritten. Die Koalition von Tsipras ist deshalb zerbrochen und Tsipras überstand nur mit einer Stimme Mehrheit einen Misstrauensantrag im griechischen Parlament.

 

Zu der Demonstration hatten die rechtsradikale Partei „Goldene Morgenröte“ und ein „Kampfkomitee für Mazedoniens Griechentum“ aufgerufen. Unterstützt wurde die Demonstration auch von Teilen der griechisch-orthodoxen Kirche. Vor dem Parlament kam es zu Zusammenstößen zwischen einigen DemonstrantInnen und der Polizei mit mehreren Verletzten. Auch ein Journalist soll von Anhängern der Goldenen Morgenröte verletzt worden sein.