Katalonien: Grossdemonstration, Generalstreik und Verkehrsblockaden gegen die Separatisten-Prozesse

Grossdemonstration, Generalstreik und Verkehrsblockaden gegen die Separatisten-Prozesse

In Katalonien hat es am gestrigen Donnerstag einen Generalstreik, eine Grossdemonstration und Verkehrsblockaden gegeben. Diese Proteste richteten sich gegen die aktuell laufenden Prozesse gegen zwölf Verantwortlichen der Unabhängigkeitserklärung vom Herbst 2017. Den Prozess bezeichneten sie als Schande.

Zum eintägigen Generalstreik hatte eine kleine Gewerkschaft aufgerufen, die sich für die Unabhängigkeit Kataloniens einsetzt. Vor allem im Verkehrssektor und im Gesundheitswesen war der Streik spürbar.

Protestierende blockierten die Autobahnen, die Katalonien mit Frankreich und Madrid verbinden sowie weitere Strassen und Bahngleise. In Barcelona fand eine Grossdemonstration statt, an der sich laut Polizei 40.000 Menschen beteiligten, laut OrganisatorInnen waren es 200.000. Am Rande der Demonstration kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei, wobei mehr als 30 Menschen verletzt wurden.

Seit dem 12. Februar stehen zwölf AnführerInnen der Unabhängigkeitsbewegung vor dem obersten Gericht Spaniens auf der Anklagebank. Ihnen werden unter anderem Rebellion und Veruntreuung vorgeworfen. Das katalanische Regionalparlament hatte im Herbst 2017 ein Unabhängigkeitsreferendum organisiert und anschliesslich eigenmächtig seine Unabhängigkeit von Spanien erklärt, obwohl der spanische Staat das Referendum verboten hatte. Ihnen drohen damit sieben bis 25 Jahre Haft. Carles Puigdemont, der im belgischen Exil lebt, zählt nicht zu den Angeklagten, weil Spanien bei solchen schweren Anklagen keine Prozesse in Abwesenheit des Angeklagten führt.

(mc)