Die EU-Ratspräsidentschaft hat unter Billigung von Innen- und Justizministern der Union einen Brief nach Washington geschickt um in höflichem Tonfall schwache Forderungen vorzutragen. Scheinbar haben europäische Regierungschefs keinen großen Bedarf an Aufklärung. Lediglich wenn sie, wie Frau Merkel vor einigen Monaten erfahren, dass sie wie völlig ordinäre Bürger selbst von den Abhöraktionen betroffen sind regt sich ein bisschen etwas. Anscheinend handeln die Regierungschefs zur Abwechslung mal in weißer Voraussicht. Denn wer jetzt mit den US-Spähaktionen hart ins Gericht geht steht schlecht da, wenn Aktivitäten des eigenen Geheimdiensts an das Licht der Öffentlichkeit treten.
In einer der etwas konkreteren Forderungen des schreibens werden die US-Behörden ersucht in Betracht zu ziehen, ob eine Prüfung der Eingriffe in Grundrechte von EU-Bürgern von Nutzen sein könnte.