Mit einem Hungerstreik haben Häftlinge des Abschiebegefängnisses Darmstadt gegen ihre Haftbedingungen und die drohende Abschiebung protestiert. Das berichtet die Frankfurter Rundschau mit Hinweis auf das Menschenrechtsbündnis „Community to all“. Demnach hatten bereits Anfang Dezember mehrere der Inhaftierten für vier Tage die Nahrungsaufnahme verweigert. Zu Beginn dieser Woche hatten sie den Protest teilweise fortgesetzt, derzeit befindet sich laut Aussage des Bündnisses niemand im Hungerstreik.
Die scharfe Kritik an den Haftbedingungen wiesen die zuständigen Polizeibehörden zurück. Ein Häftling hatte davon gesprochen, dass er zwangsweise und gefesselt einem Arzt vorgeführt worden war. Der Beirat der Gefängnisleitung, der die Einhaltung menschenwürdiger Haftbedingungen kontrollieren soll, darf sich nach Auskunft eines Mitglieds, der grünen Stadtverordneten Nicole Frölich, nicht zu den Vorwürfen äußern. Die Mitglieder unterlägen einer Schweigepflicht, das Thema würde von der Stadt aber sehr ernst genommen.