Eine Aktivistin aus dem Hambacher Forst wehrt sich seit Freitag vor dem Landgericht Köln gegen eine Verurteilung wegen Landfriedensbruch und Beihilfe zur versuchten gefährlichen Körperverletzung. Sie war ihr im Juli letzten Jahres vom Amtsgericht Kerpen als Exempel zu einer neunmonatige Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt worden. Die Aktivistin soll nach Auffassung der Richter im März mit ihrem Trommeln das Werfen von Böllern auf Beamt*innen unterstützt haben. Dazu soll sie ebenfalls Feuerwerkskörper in Richtung der Polizei geschmissen zu haben, welche diese jedoch nicht erreichten.
Am Freitag kritisierte der Verteidiger Frank Hatlé das Urteil aus der ersten Instanz und die Kriminalisierung der Klimagerechtigkeitsbewegung im Hambacher Forst scharf. Die Betroffene war im Oktober letzten Jahres nach über sechs Monaten Haft aus dem Gefängnis entlassen worden, nachdem der inzwischen zuständige Berufungsrichter den Haftbefehl aufgehoben hatte. Die Verhandlung soll in den nächsten Wochen fortgesetzt werden.