"Wir brauchen ein Lieferkettengesetz": Inkota hält neues Textilsiegel "Grüner Knopf" der Bundesregierung für nicht ausreichend

Inkota hält neues Textilsiegel "Grüner Knopf" der Bundesregierung für nicht ausreichend

Grüner Knopf Foto BMZ.jpg

Arbeiterinnen in einer Textilproduktion in Aethiopien
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Urheber: Michael Gottschalk/photothek.net; zur Verfügung gestellt durch das BMZ

Am heutigen Montag führt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller von der CSU ein neues freiwilliges Siegel für die Textilbranche ein, den sogenannten Grünen Knopf. Er soll den VerbraucherInnen garantieren, dass bei der Produktion der Ware eine Reihe von ökologischen und sozialen Standards eingehalten wurden.

Darüber hat RDL am Montag kurz vor dem Punkt12 mit Berndt Hinzmann gesprochen, Referent für Menschenrechtsfragen in der globalen Textilindustrie bei der entwicklungspolitischen Organisation Inkota. Matthieu hat ihn zunächst gefragt, ob er dieses neue Siegel begrüsst:

14:31

Nach dem Interview meinte Berndt Hinzmann, im Grunde dürfe sich von nun an jede Stadt oder jede weitere politische Ebene verpflichten, bei der öffentlichen Beschaffung nur noch Textilien mit dem neuen staatlichen Siegel zu kaufen. Gerade das sei ein wesentlicher Fortschritt des staatlichen "Grünen Punkts" verglichen mit dem früheren Siegel-Dschungel. Und es könne wesentliche Auswirkungen auf die Textil-Branche haben, wenn ein grosser Textilverbraucher wie der deutsche Staat beschliessen sollte, nur noch Textilien mit den Mindeststandards des "Grünen Punkts" zu kaufen.