Islamfeindliche Attacken im Londoner Bürgermeisterwahlkampf

Islamfeindliche Attacken im Londoner Bürgermeisterwahlkampf

Die morgige Wahl des Londoner Bürgermeisters polarisiert derzeit die britische Hauptstadt. Nicht zuletzt, weil der Kandidat der konservativen Tory-Partei Zac Goldsmith zuletzt mit einigen islamfeindlichen Aussagen für Aufsehen sorgte. So sagte Goldsmith wörtlich: „London steht am Rande an einer Katastrophe“. Im Hinblick auf Sadiq Khan, seinen Konkurrenten und Mitglied der Labour-Partei, fügte Goldsmith an, dass die Labour Partei eine „weit links stehende, intolerante und wirtschaftsfeindliche“ Partei sei, die Terroristen für ihre Freunde halte. Sadiq ist gläubiger Moslem und in Pakistan geboren.

 

In einem von Goldsmith veröffentlichten Artikel in der Mail on Sunday nahm er Bezug auf eine Studie, wonach ein Drittel der Londoner Unwohlsein bei dem Gedanken an einen bekennenden Muslim im Rathaus verspüren würden.

 

Besonders fragwürdig war jedoch das zugehörige Bild zum Artikel. Dieses zeigt einen der Schauplätze jener islamistischen Anschläge, die im Juli 2005 die Stadt erschütterten. Besonders brisant ist das Detail des Namens des Koordinators der Anschlagsserie. So hieß dieser Mohammed Siddique Khan, der Kandidat der Labour-Partei Sadiq Khan.

 

Teil der Kampagne gegen Khan waren auch Flugblätter für Angehörige der Sikh-Religion, die das Misstrauen gegenüber Muslimen schüren sollten.

 

Inhaltlich verfolgen beide Kandidaten durchaus sehr ähnliche Ziele. Laut aktuellen Umfragen liegt Sadiq Khan von der Labour-Partei jedoch vorne. Im Falle eines Wahlsieges wäre er der erste muslimische Bürgermeister Londons.