Nachwahlen in England: UKIP-Parteichef verliert in Brexit-Hochburg, gemischtes Ergebnis für die Labour

UKIP-Parteichef verliert in Brexit-Hochburg, gemischtes Ergebnis für die Labour

Im englischen Wahlkreis Stoke-on-Trent hat der Parteichef der europafeindlichen UKIP Paul Nuttall am gestrigen Donnerstag eine Nachwahl verloren. Der Kandidat der sozialdemokratischen Labour-Partei Gareth Snell setzte sich mit 37 Prozent der Stimmen durch und erhält damit den Sitz im Parlament. Der UKIP-Parteichef kam auf rund ein Viertel der Stimmen. Nur 38 Prozent der Wahlberechtigten nahmen an der Nachwahl teil.

Stoke-on-Trent gilt als Hauptstadt des Brexits. Dort hatten beim Referendum knapp 70 Prozent der Wahlbeteiligten für den Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union gestimmt. Es war die höchste Zustimmung für den Brexit unter den 30 grössten Städten Grossbritanniens. Deswegen hatten Medien wie "Der Spiegel" ein knappes Ergebnis und womöglich einen Sieg der europafeindlichen UKIP erwartet. Gleichzeitig ist Stoke-on-Trent eine Hochburg der Labour-Partei seit 1950, als dieser Wahlkreis geschaffen wurde.

Ebenfalls am gestrigen Donnerstag verlor die Labour-Partei einen Sitz im Parlament bei einer Nachwahl im englischen Wahlkreis Copeland. Dort gewannen die konservativen Tories die Nachwahl. Auch Copeland war eine Hochburg Labour, seit der Wahlkreis 1983 geschaffen wurde. Medien wie "Le Monde" erklären, die atomkritische Haltung des Labour-Vorsitzenden Jeremy Corbyn sei in diesem Wahlkreis schlecht angekommen, wo viele Arbeitsplätze vom Atomkraftwerk Sellafield abhängen.

(mc)