Italien: Lega Nord nutzt Schüsse auf afrikanische ImmigrantInnen um gegen die Einwanderung Stimmung zu machen

Italien: Lega Nord nutzt Schüsse auf afrikanische ImmigrantInnen um gegen die Einwanderung Stimmung zu machen

Nachdem ein Mann mit Beziehung zur rechtslastigen Lega Nord am Samstag 30 Schüsse auf Migranten afrikanischer Herkunft abgegeben hat, sucht der Parteichef der Lega Nord, Matteo Salvini die Verantwortung auch bei den Migranten. Der 28-jährige Vermessungstechniker Luca Traini war am Samstag mit dem Auto durch die Kleinstadt Macerata gefahren und hatte mit seiner Pistole auf Menschen afrikanischer Herkunft geschossen. 5 Männer und eine Frau wurden verletzt. Darauf war er zu einem Kriegerdenkmal gefahren, hatte sich in die italienische Trikolore eingewickelt und einen faschistischen Gruß gezeigt, ehe ihn die Carabinieri festnahmen. Traini begründete seine Tat mit dem Mord an einer Italienierin für den ein mutmaßlicher Drogenhändler nigerianischer Herkunft verantwortlich gemacht wird. Traini, der angeblich in psychiatrischer Behandlung ist, hatte Beziehungen zu italienischen Neofaschisten und war bei Stadtratswahlen für die Lega Nord angetreten, allerdings ohne eine einzige Stimme zu bekommen.

Lega-Chef Salvini verurteilte die Tat nun in zwiespältiger Weise: „Wer schießt ist ein Verbrecher, egal welche Hautfarbe er hat“. Fügte dann aber hinzu, dass die Einwanderung an Konflikten schuld sei. O-Ton Salvini: „Es ist offensichtlich, dass diese Immigration ohne Kontrolle der vergangenen Jahre, diese organisierte, gewollte und finanzierte Invasion zu gesellschaftlichen Konflikten führt.“

Mit anderen Worten: die Einwanderer sind mitschuld, dass es zu einem gesellschaftlichen Konflikt derart kommt, dass jemand seine Pistole nimmt und auf Menschen mit dunkler Hautfarbe schießt.

Bei den anstehenden Parlamentswahlen hat die Lega Nord ein Wahlbündnis mit Berlusconis Forza Italia und den neofaschistischen Fratelli d'Italia geschlossen.