Sardinen demonstrieren gegen Salvini

Sardinen demonstrieren gegen Salvini

In Bologna haben nach Angaben der Veranstalter 40 000 Menschen gegen den ehemaligen italienischen Innenminister Matteo Salvini demonstriert. Die informelle Bewegung, die sich selbst scherzhaft Sardinen nennt, tritt bereits seit Monaten überall in Italien dort in Erscheinung wo Salvini auftritt oder seine fremdenfeindliche Lega Nord zu Wahlen antritt. Entsprechend dem Motto werden auf ihren Demonstrationen immer wieder Plakate in Fischform oder mit aufgemaltem Fisch hochgehalten. Die Idee dahinter ist, Plätze so dicht wie eine Sardinendose zu füllen, damit die Rechten keinen Platz für ihre Auftritt haben. Das funktioniert oft recht gut.

 

Aktueller Anlass waren Wahlen in der Region Emilia Romagna, wo Salvini mit seiner Lega die sozialdemokratische Regierung ablösen will. Die Emilia Romagna ist seit dem Ende der Mussolini-Diktatur eine Hochburg der Linken in Italien.

 

Salvini ist vor allem für seine harte Haltung gegenüber Flüchtlingen bekannt. Die von ihm geführte Lega Nord war ursprünglich eine separatistische Partei des reicheren Nordens. Mittlerweile tritt sie als rechtspopulistische Partei in ganz Italien an. Die Lega steht der Europäischen Union kritisch gegenüber. Dafür hat sie im Jahr 2017 ein Assoziierungsabkommen mit Putins Partei Einiges Russland abgeschlossen. Offenbar hat die Lega auch finanzielle Unterstützung aus Russland bekommen, was Salvini aber entschieden bestreitet.