Der italienische Text (Libretto) von Le nozze di Figaro stammt von dem Dichter Lorenzo Da Ponte und basiert auf der Komödie La Folle Journée ou le Mariage de Figaro des “Tausendsassas” (Dramaturgin Annika Hertwig im Programmheft) Pierre Augustin Caron de Beaumarchais. Dieser war wohl “nicht nur Autor, sondern auch Beamter, Musiker, Waffenschmuggler, Geheimagent und vieles mehr.” Seine Dramen sorgten für “Furore und trotz oder wegen zeitweiliger Aufführungsverbote für großes Interesse. Die Vorlage zu Mozarts Oper, das gesellschaftskritische Lustspiel DER TOLLE TAG oder DIE HOCHZEIT DES FIGARO über Missbrauch und Willkür der herrschenden Klasse, geriet 1785 kurz vor der französischen Revolution zu einem politischen Skandal. Aber Lorenzo Da Ponte milderte in seinem Operntextbuch die politischen Schärfen und schärfte die menschlichen Schwächen. Und die unübertroffene Musik Mozarts verschmilzt mit der Handlung in einer Weise, die bis dato unerhört war und bis heute unerreicht bleibt.” (Theater Freiburg) DER TOLLE TAG ist Teil einer Trilogie von Beaumarchais, dessen erster Teil DER BARBIER VON SEVILLA von Paisiello in seinem “lustigen drama” erstmals 1782 vertont wurde. Die Vorgeschichte mit nicht weniger Irrungen und Wirrungen wird dann später nochmals von Rossini in seiner komischen Oper erzählt…
Die Wiener Realzeitung schrieb am 11. Juli 1786 über die Uraufführung von die Hochzeit des Figaro “was in unserer Zeit nicht erlaubt ist zu sagen, wird gesungen...”