Katastrophale Lage für Geflüchtete auf Lesbos nimmt zu

Katastrophale Lage für Geflüchtete auf Lesbos nimmt zu

Die Situation für die über 42 000 Geflüchteten, die sich derzeit geschätzt auf den griechischen Inseln Lesbos, Samos, Chios, Leros and Kos befinden, verschlimmert sich weiterhin. Alleine auf Lesbos befinden sich derzeit über 20 000 Geflüchtete im Lager Moria, welches für lediglich 3 000 Menschen ausgestattet ist. Wegen der Eindämmungspolitik der EU ist ein weiterreisen nicht möglich, erst müssen ihre Asylanträge bearbeitet werden bevor sie von den Inseln weiter auf das griechische Festland können. Das Antragssystem Vorort ist jedoch überlastet und von Personalmangel stark betroffen.

Zwischen der lokalen Bevölkerung und den aus der Türkei ankommenden Geflüchteten kommt es immer mehr zu Reibungen und Spannungen. Banden, welche berichten zufolge von der faschistischen Goldenen Morgenröte unterwandert wurden, tauchen zunehmend auf. Erst am letzten Freitag wurden sieben Personen bewaffnet mit Holzknüppel verhaftet. Die Stimmung richtet sich auch gegen NGOs, so wurde an Autos Vandalismus betrieben und Menschen, die den Geflüchteten helfen wollen werden eingeschüchtert.

Über die letzten fünf Jahre wurde die lokale Bevölkerung von der griechischen Regierung weitestgehend sich selbst überlassen und nicht bei der Versorgung der Geflüchteten unterstützt. Während NGOs und Hilfsgruppen wiederholt für eine Evakuierung der Inseln plädieren, erwägt die regierende Nea Dimokratia stattdessen eine schwimmende Barriere vor den Inseln, mit der weitere von der Türkei ankommende Boote aufgehalten werden sollen.