Vergangenes Jahr kamen deutlich weniger Geflüchtete auf den griechischen Ägäis-Inseln an. Knapp 10.000 Personen gelang es, von der Türkei aus auf Inseln wie Lesbos, Samos oder Chios überzusetzen. Im Jahr davor zählten die Behörden noch knapp 60.000 Personen, so das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR.
Ein Grund dafür ist die rigide Abschottungspolitik der konservativen griechischen Regierung von Ministerpräsident Mitsotakis. Immer wieder berichten Medien und Hilfsorganisationen von illegalen Zurückweisungen auf offener See. Daran sind demnach sowohl das griechische Militär wie auch die europäischen Grenzschutzagentur Frontex beteiligt. Die griechische Regierung bestreitet dies. Zudem hat das Militär eine Seebarriere in der Ägäis aufgebaut, um kleinen Booten die Überfahrt aus der Türkei zu erschweren.
Im vergangenen Jahr konnten außerdem mehr Menschen die Lager auf den Inseln verlassen. Sie wurden entweder auf andere EU-Staaten verteilt oder aufs Festland gebracht. Nach Angaben der Asylbehörden befinden sich auf den Inseln noch insgesamt rund 17.000 Personen. In den Lagern selbst sind die Bedingungen allerdings weiterhin katastrophal.